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2025
Bundesligafinale Wiesbaden: Tacherting nun auch Rekordsieger
22.02.2025
714 Zuschauer jubelten dem neuen Champion der Bundesliga Bogen zu: Die FSG Tacherting gewann in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden das packende Goldfinale gegen
Sherwood BSC Herne mit 6:4 (57-59, 57-56, 59-57, 56-57, 57-55) und zog damit mit den jeweils fünf Mal erfolgreichen Rekordsiegern BSC BB Berlin und SGi Welzheim gleich. Bronze sicherte sich
der SV Dauelsen nach einem 6:5 im Stechen (56-56, 56-58, 56-58, 59-56, 60-58, 29-28) gegen den entthronten Titelverteidiger BSG Ebersberg, der damit das angestrebte Triple verpasste.
Foto: Eckhard Frerichs / Goldregen und Meisterspiegel für die FSG Tacherting, den Sieger des Bundesligafinals Bogen 2025.
Goldmatch: Tacherting zum Fünften
Nord- gegen Südmeister lautete das Duell um den begehrten Meisterspiegel und war eine logische Konsequenz der gesamten Saison. Sherwood BSC Herne mit den Schützen Mathias Kramer, Rabea
Moschner und Lukas Winkelmeyer stand wie im vergangenen Jahr erneut im Goldfinale. Damals hatte es zu Silber gereicht. Nun sollte der Gold-Coup gelingen, es wäre nach 2011 und 2014 der dritte
Titelgewinn. Doch das Team der FSG Tacherting mit dem Trio Katharina Bauer, Moritz und Felix Wieser hatte natürlich etwas dagegen. Zumal für die Bayern die Chance bestand, mit einem Triumph
mit den Rekordsiegern BSC BB Berlin und SGi Welzheim (jeweils fünf Titel) gleichzuziehen.
Sherwood kam weitaus besser in die Partie, lediglich eine Neun war im ersten Satz zu verzeichnen (59-57). Und auch im zweiten Satz schien die Zehn für die Bayern zunächst wie vernagelt (3x9),
doch die Herner nahmen das Geschenk nicht an und brachten ebenfalls „nur“ 27 Ringe auf die Scheibe. Am Ende ging der Satz knapp an die Tachertinger, weil ein Pfeil aufgewertet wurde (57-56) -
die Anspannung der sechs Schützen und der Zuschauer war förmlich spürbar. Und löste sich in der Folge, denn im dritten Satz schossen beide Teams jeweils fünf Zehner. Da Moschner jedoch eine
Sieben unterlief, ging Tacherting in Führung. Tacherting benötigte „nur“ noch einen Satz, und zwei Zehner von Bauer und Felix Wieser hätten den Sieg bedeutet. Doch beide schossen eine Neun,
sodass Sherwood zum 4:4 ausglich – der nächste Satzgewinn bedeutete die Entscheidung. Sherwood legte lediglich 27 Ringe vor, doch auch die Tachertinger brachten nur die gleiche Ringzahl auf
die Scheibe. 55 Ringe waren es am Ende bei den Westfalen, Moritz Wieser mit einer Zehn, Bauer mit einer Zehn und Felix Wieser mit einer Neun konterten, ließen sich diese Chance nicht entgehen
und siegten mit 57-55 (weil ein Pfeil noch aufgewertet wurde) und 6:4 nach Sätzen. Bauer sagte danach: „Der Sieg bedeutet uns sehr viel, der geht bei uns im Verein in die Geschichtsbücher
ein. Das verbindet einen, ein schöner Moment und schöner Tag.“ Als entscheidenden Faktor machte Bauer die Konzentration auf das Wesentliche aus: „Der Knackpunkt war, dass wir versucht haben,
nur bei uns zu bleiben. Es war ab dem ersten Match mental superanstrengend, und wir haben uns gesagt, alles Unnötige auszublenden.“ Eine Erklärung, warum erneut der Süden vornelag, hatte die
zweifache Europameisterin des vergangenen Jahres auch: „Ob Nationalkader- oder Breitensportler, hier kann jeder gewinnen und das ist das Schöne! Aber in den Südmannschaften finden sich mehr
Kadersportler, die in den entscheidenden Momenten das Quäntchen mehr Erfahrung mitbringen.“
Sherwood gelang es abermals nicht, die Siegesserie der Südklubs zu durchbrechen, die seit 2019 sämtliche Titel gewannen. Dennoch war Kramer zufrieden: „Natürlich ist Frust da, wenn man
verliert. Aber am Ende sind wir zufrieden, mit Silber rauszugehen, wenn man weiß, wie gut Tacherting ist. Es fehlt nicht viel, aber wir Kaderschützen sind natürlich abgebrühter, weil wir
diese Situationen gewohnt sind. Aber wenn nächstes Jahr die Möglichkeit da ist, schlagen wir zu und holen den Spiegel.“
Bronzematch: Dauelsen mit 29:28 im Stechen zu Bronze
Zweifellos hatten der SV Dauelsen und die BSG Ebersberg die Ambitionen gehabt, im Goldfinale zu stehen. Dementsprechend war die Frage, wer mit der Halbfinal-Niederlage besser umging: Der
entthronte Titelverteidiger aus Bayern oder die Niedersachsen um Top-Schütze Florian Unruh, der auch auf seine „Silber-Kollegin“ von Paris 2024, Michelle Kroppen, traf. Der Start in das Duell
verlief nicht unerwartet etwas zäh (56-56), danach zogen vor allem die Ebersberger an und gingen 3:1 und 5:1 in Führung – auch weil das Team von Trainer Andreas Hehenberger nicht über 56
Ringe hinauskam. Mit dem Rücken zur Wand steigerten sich Andreas Gerhardt, Sebastian Rohrberg und Florian Unruh zunächst auf 59 Ringe und dann gar auf die perfekten 60. Damit war der
Ausgleich geschafft, und ein Stechen musste über die Bronzemedaille entscheiden. In diesem schien das Trio aus Dauelsen auf der Verliererstraße zu sein, da 28 Ringe vorgelegt wurden und
Ebersberg mit perfekten 20 Ringen gestartet war. Doch Kroppen schoss nur eine Acht, und als ein Pfeil von Dauelsen aufgewertet wurde, schrie Trainer Andreas Hehenberger seine Freude heraus.
Für Dauelsen ging es erstmals nach dem Sieg 2017 wieder auf das Treppchen, Hehenberger dankte unter Tränen seinem Team, auch Florian Unruh freute sich: „Wir sind sehr zufrieden, haben das gut
gemacht, haben gut geschossen. Es ist schön, dass wir unserem Trainer, der enorm viel investiert, etwas zurückgeben konnten.“
Foto: Eckhard Frerichs / Lukas Winkelmeyer und Sherwood BSC Herne lieferten den Tachertingern ein phantastisches Finale, mussten sich aber erneut mit Silber begnügen.
Halbfinals: Sherwood und Tacherting im Goldfinale
In den Halbfinals gab es wie im vergangenen Jahr ein reines Süd- und ein reines Nord-Duell: Zunächst trafen Nordmeister Sherwood BSC Herne und Nord-Vize SV Dauelsen aufeinander. In der
Vorrunde lautete die Bilanz pro Herne 3:1-Siege, in beiden Teams standen die Top-Schützen der Saison: Florian Unruh mit einem Vorrundenschnitt von 9,85, Mathias Kramer von 9,78 pro Pfeil.
Und erwartungsgemäß schenkten sich die beiden Teams nichts: Sherwood legte vor, Dauelsen zog nach. In den ersten zwei Sätzen geschah dies nach dem gleichen Drehbuch: 57 Ringe für
Sherwood, 57 Ringe für Dauelsen. 59 Ringe für die Westfalen, 59 Ringe für die Niedersachsen. Erst im dritten Satz gelang einem Team die Führung, als die Herner von ihren sechs Pfeilen
lediglich einen in die Neun setzten, die Dauelsener deren zwei (59-58). Zwar schoss Dauelsen auch im vierten Satz gut, aber nicht gut genug, denn die 57 Ringe waren gegen die enorm
stabile Truppe von Trainer Reinhard Kisselbach zu wenig. Kramer brauchte die Zehn, er schoss die Zehn und Sherwood zog wie im vergangenen Jahr in das Goldfinale ein.
Während sich Südmeister FSG Tacherting souverän mit drei Siegen für das Halbfinale qualifiziert hatte, musste Titelverteidiger BSG Ebersberg arg um den Einzug in die Vorschlussrunde
zittern. Dennoch versprach das stets brisante Duell Hochspannung pur, schließlich standen fünf aktuelle und ein ehemaliger (Felix Wieser) Kaderschütze an der Schießlinie. Dementsprechend
hoch war das Niveau: Satz eins ging an die Tachertinger (59-57), die ihre herausragende Form aus der Vorrunde (sieben Mal 59 oder 60 Ringe) konservierten. Doch der Titelverteidiger schlug
mit 58 Ringen und dem Ausgleich zurück. Auch das zweite Halbfinale verlief zunächst völlig ausgeglichen, zumal der dritte Satz extrem hochklassig und eng (60-59 für Tacherting) ausging.
Vieles deutete im vierten Satz auf Punkteteilung hin, doch unter Zeitdruck setzte Felix Wieser seinen letzten Pfeil lediglich in die Acht – Ebersberg konnte zum 4:4 ausgleichen. Doch die
Tachertinger ließen sich davon nicht beeindrucken, legten erneut 59 Ringe vor, die der Konkurrent nicht kontern konnte.
Gruppe A: Sherwood souverän, Ebersberg mit
Schützenhilfe
Dass die Teams in der Liga leistungsmäßig noch enger zusammengerückt sind, zeigten gleich die ersten zwei Matches in Gruppe A: Titelverteidiger Ebersberg „rettete“ sich mit einer 59-er
Passe zum 5:5-Unentschieden gegen Berlin, Nordmeister Sherwood Herne dank eines 55:55 im letzten Satz zum 6:4-Auftakterfolg gegen Bayreuth. Herne hatte auch im zweiten Match das nötige
Quäntchen auf seiner Seite, als dem Jüngsten des Bundesligafinals, dem Berliner Lilian Forkert, in seinem letzten Schuss unter Zeitdruck ein „M“ (Schuss ohne Wertung) unterlief. Er musste
sich jedoch nicht grämen, dies war auch Kaderschütze Max Weckmüller (Ebersberg) unterlaufen. In den zwei letzten Gruppenmatches ging es für Berlin und Ebersberg um alles, während Sherwood
bereits „durch“ war. Und der Titelverteidiger kam mit einem sehr „blauen“ Auge davon: Trotz einer 1:7-Niederlage gegen die wie entfesselt schießenden Herner, reichte es zum
Halbfinaleinzug, weil die jungen Berliner im Parallelmatch 4:6 gegen Bayreuth verloren.
Vorrundengruppe B: Tacherting Gruppensieger, Dauelsen Zweiter
Zwar begann Florian Unruh, der überragende Schütze der Vorrunde, das Bundesligafinale mit einer Neun, doch davon ließen sich weder er noch seine Teamkollegen des SV Dauelsen beeinflussen:
Bereits durch ihre Auftaktsiege gegen Welzheim und Querum stand der vorzeitige Einzug in das Halbfinale fest. Gleiches gelang der FSG Tacherting, die sich ebenfalls in einem engen Match
gegen Welzheim behaupten konnte. Somit ging es im letzten Vorrunden-Duell um den Gruppensieg und die Frage: Kommt es in den Halbfinals zu einem Nord- und einem Süd-Duell oder treffen die
Teams aus den verschiedenen Ligen aufeinander. Die Antwort lieferten die Tachertinger in beeindruckender Manier: Von ihre 18 Pfeilen verfehlte nur einer die Zehn, sodass der Gruppensieger
souverän gelang.
Bundesligafinale Wiesbaden: Die letzten Fakten & Zahlen
20.02.2025
Am Samstag, 22. Februar, ab 13.30 Uhr ist alles Vorgeplänkel Makulatur, dann geht es beim Bundesligafinale Bogen in der Sporthalle Am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden um Tagesform,
Leistung und Gold. Kurz vorher gibt es noch einige Fakten & Zahlen in Kurzform.
Foto: Eckhard Frerichs / Jonathan Vetter war in der Vorrunde bester Schütze im Süden und will seine SGi Welzheim nach Silber 2023 und Bronze 2024 wieder aufs Treppchen führen.
Teams: Sieben der acht teilnehmenden Teams kamen bereits in den Genuss, Medaillen bzw. den Meisterspiegel in Empfang zu nehmen. Lediglich die TS 1861 Bayreuth konnte sich in
der Bundesliga noch nie mit einer Medaille belohnen. Vielleicht klappt es ja bei der dritten Finalteilnahme. Die Bilanz der acht Finalteams sieht folgendermaßen aus:
Top-Stars: Natürlich sind in Wiesbaden zahlreiche deutsche Bogen-Stars am Start, die in den vergangenen Jahren bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften für
Glanz und Furore sorgten. Als erstes sind Silbermedaillengewinner von Paris 2024, Michelle Kroppen (BSG Ebersberg) Florian Unruh (SV Dauelsen) zu nennen, aber natürlich auch Katharina Bauer
(FSG Tacherting), die EM-Königin von Essen 2024. Weitere Kaderschützen sind in den Teams vertreten und versprechen hochklassigen Bogensport.
Foto: Manuel Augner / Die vier Nordvereine beim Bundesligafinale - Sherwood BSC Herne, SV Dauelsen, BSB BB Berlin (hinten v.l.) und der SV Querum - wollen die Siegesserie des Südens durchbrechen.
Programmheft: Natürlich gibt es auch ein kompaktes und informatives Programmheft zum Bundesligafinale Bogen. Dieses ist rein digital und enthält die wichtigsten Informationen zum ersten Höhepunkt in der Hallensaison.
Prominenz: Mittlerweile dürfte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende fast schon Rekordteilnehmer am Bundesligafinale sein. Das Stadt-Oberhaupt ist gern gesehener Gast und wird
auch bei der 27. Auflage vor Ort sein, wie auch weitere Gäste aus der Politik und dem Sport. Mit dem deutschen Luftpistolen-Team des DSB, das sich aktuell auf die Europameisterschaft
vorbereitet, sind auch „Auswahl-Kollegen“ vor Ort. Und selbstverständlich ist „Gastgeber“ und DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels in Wiesbaden, um am Ende die Sieger zu ehren.
Sportdeutschland.TV: Mittendrin, statt nur dabei! Dieser bekannte Slogan gilt auch für Bogensport-Fans, die nicht vor Ort sein können, das Bundesligafinale aber dennoch
via Livestream verfolgen. Denn wie in den vergangenen Jahren gibt es auf Sportdeutschland.TV ab 13.00 Uhr Bilder satt zu sehen. Und zwar von sechs Vorrunden-, zwei Halbfinal- und zwei Medaillenmatches.
Statistik I: Beim Bundesligafinale Schießsport in Rotenburg an der Fulda schoss sich das Luftgewehrteam von ST Hubertus Elsen mit dem fünften Titelgewinn zum neuen
Rekordgewinner. In Wiesbaden könnte Ähnliches gelingen: Siegen Welzheim oder Berlin, dann gibt es ebenfalls einen neuen, alleinige Rekordgewinner – dann mit sechs Titeln. Geht der
Meisterspiegel an Tacherting oder Ebersberg schließt der Champion mit dem bisherigen Rekord-Duo gleich.
Statistik II: Es ist schon interessant: Von 2011 bis 2018 jubelten nur Klubs aus dem Norden, seit 2019 geht der Meisterspiegel stets in den Süden. Immerhin gelang
Sherwood BSC Herne vergangenes Jahr der Einzug in das Goldfinale, vielleicht ein Fingerzeig für 2025, dass es mit dem Norden wieder aufwärts geht? In der Gesamtbilanz steht es an Titeln
14:12 für den Süden.
Statistik III: Ohne sie geht es nicht! Drei Gründungsmitglieder der Bundesliga Bogen, der BSC BB Berlin, die SGi Welzheim und der SV Querum, gingen 1997 zum Startschuss
an die Schießlinie und sind auch 27 Jahre später beim Bundesligafinale in Wiesbaden dabei. Berlin und Welzheim sind die „Dauerbrenner“, waren bei jeder der 26 Erstligasaisons (2020/21
wegen Corona ausgefallen) am Start und schafften immer den Sprung in das Bundesligafinale. Chapeau!
Statistik IV: Der Mann ist ein Phänomen und kann es einfach: Florian Unruh (SV Dauelsen) war auch in der Saison 2024/25 der beste Schütze in der Vorrunde. 9,85 Ringe
erzielte er pro Pfeil, das bedeutet, die Zehn ist eigentlich fest gebucht! Damit steigerte er seinen Schnitt aus der Vorsaison nochmals um 0,03 Ringe! Hinter „King Florian“ liegen Mathias
Kramer (Sherwood BSC Herne) mit 9,78 Ringen, Jonathan Vetter (SGi Welzheim) mit 9,73 Ringen, die Wieser-Brüder (FSG Tacherting) Felix mit 9,69 und Moritz mit 9,64 sowie dazwischen Elina
Idensen (BSC BB Berlin) als beste Schützin mit 9,67 Ringen und Sebastian Rohrberg (SV Dauelsen) als bester Nicht-Kaderschütze mit 9,66.
Technik: Wenn die Athleten und Zuschauer die Arena betreten, ist die meiste Arbeit schon gemacht: So werden 120 Meter Teppich verlegt, bewegen zehn Techniker in über 120
Arbeitsstunden sieben Tonnen Technik, installieren 70m Traversen und über 90 Lampen, wird eine professionelle Bildregie mit zehn Kameras und knapp sechs Kilometer Kabel aufgebaut, werden
Brötchen geschmiert und der Mitmachstand aufgebaut.
Helfer: Ohne sie geht es nicht! Die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die in den verschiedensten Bereichen tätig sind, damit das Bundesligafinale reibungslos über die
Bühne läuft. 41 Volunteers aus den fünf Vereinen SV Burgfalken Wiesbaden, TSV Schlangenbad-Georgenborn, 1. UTK BSC Oberauroff, SV Aarfalke Taunusstein-Wehen 1952 und SV Wiesbaden-Igstadt
stellen ihre Arbeitskraft in den Dienst der Veranstaltung.
Mitmachstation: Beim Bundesligafinale ist die Zehn fast schon ein Standard-Ergebnis. Wie schwer es ist, das Gold zu treffen, kann jeder Besucher des Bundesligafinals
selbst ausprobieren: Am „Try Archery“-Stand im Untergeschoss (hinter der Kopftribüne) kann jeder sein Können zeigen. Zudem ist erstmals auch ein Blasrohr-Stand aufgebaut. Wer also nicht
so viel Armkraft, dafür aber umso mehr Puste hat, sollte sich dort einmal ausprobieren. Es macht Spaß!
Bundesligafinale Wiesbaden: Gemeinsam zu Olympia-Silber, nun Gegner
18.02.2025
Michelle Kroppen (BSG Ebersberg) und Florian Unruh (SV Dauelsen) schrieben im vergangenen Jahr deutsche Bogensport-Geschichte: Erstmals konnte ein Mixed-Duo des Deutschen Schützenbundes eine
olympische Medaille (Silber) gewinnen. Ein knappes halbes Jahr später sind Kroppen und Unruh Gegner, wenn sie beim Bundesligafinale in Wiesbaden (22. Februar) möglicherweise mit ihren Teams
aufeinandertreffen. Kurz zuvor stellten sich beide im Interview.
Foto: World Archery / Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 sorgten Michelle Kroppen und Florian Unruh für Silberglanz.
Mit nunmehr einem halben Jahr Abstand: Wie beurteilt ihr eure olympische Silbermedaille im Mixed?
Kroppen: „Die Medaille bedeutet mir persönlich sehr viel, ist jedoch in den letzten Wochen schon wieder sehr in den Hintergrund gewandert. Schließlich liegt ein neuer olympischer Zyklus vor
unserer Mannschaft, auf den wir uns gemeinsam vorbereiten.“
Unruh: „Ich bin immer noch sehr stolz auf unsere Leistung bei den Spielen, und vor allem darauf, dass wir uns nach dem ersten Match gut steigern konnten.“
Ihr beiden harmoniert seit Jahren an der Schießlinie: Vize-Europameister 2022, Vize-Weltmeister 2023 und dann Silber in Paris. Gibt es ein Geheimnis des gemeinsamen
Erfolgs?
Kroppen: „Ich denke, Flo und ich harmonieren gut, weil wir uns beide schon sehr lange kennen und schon einige Wettkämpfe zusammen geschossen haben. Ich denke, es ist großes Vertrauen zwischen
uns vorhanden, wodurch das Mixed Team immer ziemlich entspannt funktioniert.“
Unruh: „Aus meiner Sicht gibt es da kein Geheimnis. Wir haben eine gute Routine zusammen und können damit unsere eigene Leistung sehr gut abrufen.“
Der Mixed-Wettbewerb ist – wie auch der Teamwettbewerb in der Bundesliga – kein reiner Individualsport. Spornt das mehr an? Motiviert das zusätzlich, wenn man nicht alleine
schießt?
Kroppen: „Ich würde nicht sagen, dass es mehr Ansporn ist, aber es ist natürlich sehr schön, sich gemeinsam durchzukämpfen und sich am Ende auch gemeinsam zu freuen. Für mich persönlich fühlt
sich der Team- und Mixed-Wettbewerb immer etwas lockerer an, weil man eben nicht alleine an der Linie steht und ich dadurch weniger nervös bin, weil man sich gegenseitig gut ablenken kann von
jeglichen Gedanken.“
Unruh: „Mich spornt es nicht mehr an als der Einzelwettkampf, aber es bringt auf jeden Fall sehr viel Spaß. Vor allem kann man die Erfolge gemeinsam erleben. Dazu kommen dann auch noch die
zusätzlichen Aufgaben, wie z.B. die Ansagen und das Windlesen, damit das Team bestmöglich trifft.“
Foto: World Archery / Im Goldfinale bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 Seite an Seite, beim Bundesligafinale in Wiesbaden 2025 Gegner.
Beim Bundesligafinale seid ihr Gegner: Michelle schießt für Ebersberg im Süden, Florian für Dauelsen im Norden. Was zeichnet den jeweils anderen aus?
Kroppen: „Florian zeichnet meiner Meinung nach aus, dass er sehr anpassungsfähig ist und sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Egal, ob er den ersten oder den letzten Pfeil schießen
muss. Egal, ob noch 20 oder nur noch 10 Sekunden Zeit übrig sind, er schießt seinen Schuss und trifft die 10 dann, wenn es drauf ankommt.“
Unruh: „Ebersberg ist mit Michelle, Elisa (Tartler, Anm. d. Red.) und Max (Weckmüller, Anm. d. Red.) aus dem Nationalkader eine der stärksten, wenn nicht sogar die stärkste Mannschaft der
gesamten Bundesliga, was sie in den vergangenen Jahren durch mehrere Deutsche Meistertitel auch zeigen konnten.“
Und wie geht´s aus?
Kroppen (lacht): „Hoffentlich positiv für Ebersberg.“
Unruh: „Da die Matches doch recht kurz sind, hoffe ich, dass wir auch eine Chance haben, weit nach vorne zu kommen!“
Die beiden Vorrundengruppen Gruppe A: Sherwood BSC Herne (Nord-1.), BSG Ebersberg (Süd-2.), BSC BB Berlin (Nord-3.), TS 1861 Bayreuth (Süd-4.) Gruppe B: FSG Tacherting (Süd-1.), SV Dauelsen (Nord-2.), SGi Welzheim (Süd-3.), SV Querum (Nord-4.)
Beim Bundesligafinale Bogensport in Wiesbaden (22. Februar) ist die nationale Elite am Start. Namen wie Florian Unruh, Michelle Kroppen, Katharina Bauer oder die Wieser-Brüder Moritz und
Felix sind allen ein Begriff. Dahinter gibt es aber eine Reihe von großen Talenten, die auch dank der Bundesliga ihren Weg nach oben gehen. Tickets sind online (s. unten) bzw. an der
Tageskasse erhältlich.
Foto: DSB / Erstes Mal beim Bundesligafinale und jüngster Teilnehmer: Lilian Forkert
Mathias Kramer (Sherwood BSC Herne) ist so einer. Im vergangenen Jahr schoss er erstmals Bundesliga und führte sein Team bis in das Goldfinale gegen die BSG Ebersberg. Und auch diese
Saison ist der 21-Jährige die tragende Säule seines Klubs: Sagenhafte 9,78 Ringe schoss er in der Vorrunde pro Pfeil, damit war er zweitbester aller Bundesligaschützen, nur ein gewisser
Florian Unruh war noch besser.
Fast schon traditionell stellt der BSC BB Berlin das jüngste Team. Mit Elina Idensen, Clea Reisenweber (beide 21), Ben Greiwe (20) und dem erst 18-jährigen Lilian Forkert ist ein Quartett
Marke „Jugend forsch“ am Start, das bereits in der Vorrunde seine Qualitäten zeigte. Denn mit 9,67 (Idensen), 9,48 (Forkert) und 9,46 (Reisenweber) standen die Nummer drei, zehn und zwölf
der Nordliga für Berlin an der Schießlinie.
Für Junioren-Bundestrainer Freddy Siebert kein Zufall: „Der Vorteil, den Berlin hat, ist die Sportschule. Dort sind die jungen Talente, die tagtäglich trainieren und dann in der 2.
Bundesliga oder Bundesliga schießen.“
Forkert, jüngster Teilnehmer und Debütant beim Finale, sieht die Bundesliga als einen Baustein, um seine Karriere voranzubringen: „Der Ligamodus ist schön und hilfreich zum Team- und
Mixed-Training sowie von Stresssituationen unter Wettkampfbedingungen.“
Und der 18-Jährige will hoch hinaus. Um (schneller) noch besser zu werden und sich zu professionalisieren, wechselte der gebürtige Marburger kürzlich von Berlin nach Wiesbaden, um dort
mit dem Junioren-Bundestrainer zu arbeiten: „Ich erhoffe mir mehr Qualität durch das tägliche Training mit dem Bundestrainer und hoffe, dass ich sportlich um einiges weiterkomme.“ Und in
Berlin gibt ihm Lisa Unruh, Bogensport-Ikone in Deutschland, wertvolle Tipps: „Zwar hat sie mit mir noch nicht so viel zusammengearbeitet, aber während der Wettkämpfe sagt sie natürlich
einiges. Es ist sehr gut, eine so erfahrene und erfolgreiche Schützin als Trainerin dabei zu haben.“
Nach einem Fehlstart der Berliner, die am ersten Vorrunden-Wochenende nicht in Bestbesetzung antraten, gaben sie in den folgenden 21 Matches nur noch zwölf Punkte ab (fünf Niederlagen und
zwei Unentschieden) und zeigten damit, dass beim Bundesligafinale auf jeden Fall mit dem jungen Team aus der Hauptstadt zu rechnen ist.
Ob es für die Berliner am 22. Februar für die dann 20. Medaille beim Bundesligafinale reicht (5x Gold, 6x Silber, 8x Bronze) wird man sehen. Forkert ganz forsch: „Das Ziel ist zu
gewinnen. Ich habe die Halle beim Volleyballspiel inspiziert und will meine Leistung abrufen und gut schießen. Wir hoffen auf das beste Ergebnis.“ Die Vorhersage, dass der Rekordmeister
zukünftig wieder ganz vorne mitschießt, ist aber nicht allzu gewagt. Dazu sind einfach zu viele aufgehende Bogensport-Sterne in der Hauptstadt an der Schießlinie. Und auch Siebert sieht
großes Potenzial in Forkert, Idensen & Co: „Das Ganze ist langfristig angelegt, Los Angeles 2028 ist schon möglich, allerdings sehe ich stärker Brisbane 2032 im Fokus. Langfristig
sehe ich für alle eine gute Perspektive, was den Profisport angeht.“
Die beiden Vorrundengruppen Gruppe A: Sherwood BSC Herne (Nord-1.), BSG Ebersberg (Süd-2.), BSC BB Berlin (Nord-3.), TS 1861 Bayreuth (Süd-4.) Gruppe B: FSG Tacherting (Süd-1.), SV Dauelsen (Nord-2.), SGi Welzheim (Süd-3.), SV Querum (Nord-4.)
Foto: FSG Tacherting / Gehen als Nummer eins aus dem Süden in das Bundesligafinale. Die Tachertinger Schützen mit Trainer Helmut Huber (hinten).
Die zwei Vierergruppen beim Bundesligafinale, die exakt identisch sind wie im vergangenen Jahr Gruppe A: Sherwood BSC Herne (Nord-1.), BSG Ebersberg (Süd-2.), BSC BB Berlin (Nord-3.), TS 1861 Bayreuth (Süd-4.) Gruppe B: FSG Tacherting (Süd-1.), SV Dauelsen (Nord-2.), SGi Welzheim (Süd-3.), SV Querum (Nord-4.)
Sherwood BSC Herne (Nord-1.): Wie im vergangenen Jahr geht Sherwood BSC Herne als Nordmeister in das Bundesligafinale. Zu verdanken ist das zum einen dem starken Endspurt am
letzten Vorrunden-Wochenende mit 12:2-Punkten, zum anderen dem starken Duo Mathias Kramer und Lukas Winkelmeyer. Kramer avancierte mit einem Pfeildurchschnitt von 9,78 Ringen zum zweitbesten
Schützen im Norden, Routinier Winkelmeyer folgte als Fünfter (9,64) kurz dahinter. Nachdem das Team von Trainer Reinhard Kisselbach im vergangenen Jahr Silber gewann, sind die Westfalen auf
den Geschmack gekommen und wollen 2025 noch einen draufsetzen.
SV Dauelsen (Nord-2.): Drei der vier Vorrunden-Wochenenden lag der SV Dauelsen auf Kurs „Nordmeisterschaft“, ehe ihm beim Heimwettkampf (7:7-Punkte) ein wenig die Luft
ausging und Sherwood Herne noch vorbeizog. Vielleicht lag es auch an den Begleitumständen: Florian Unruh, Silbermedaillengewinner im Mixed in Paris 2024 und abermals bester Vorrundenschütze
mit einem sagenhaften Schnitt von 9,85 Ringen, durfte sich in das Goldene Buch der Stadt Verden eintragen. Doch Dauelsen ist nicht nur Unruh, Sebastian Rohrberg – Hallen-Weltmeister von 2007
- wusste in der Vorrunde zu überzeugen. Deutschlandweit avancierte er mit einem Schnitt von 9,66 Ringen zur Nummer sechs und war damit bester Nicht-Nationalschütze.
Foto: Eckhard Frerichs / Mathias Kramer schoss stark in der Vorrunde und führte das Team von Sherwood BSC Herne zur Nordmeisterschaft.
BSC BB Berlin (Nord-3.): Nach dem ersten Vorrunden-Wochenende rieben sich die Bogen-Experten die Augen: Rekordmeister BSC BB Berlin, nicht in Bestbesetzung, startete mit
3:11-Punkten und drohte somit erstmals in der 26-jährigen Bundesligageschichte das Finale zu verpassen. Doch die jüngste Mannschaft der Liga – die drei Stammschützen Elina Idensen, Clea
Reisenweber und Lilian Forkert haben einen Altersschnitt von 20 Jahren – steigerte sich enorm und qualifizierte sich als Dritter noch souverän für Wiesbaden. Idensen war mit 9,67 Ringen
im Schnitt beste Frau aller Bundesligateilnehmerinnen und die Nummer fünf deutschlandweit. Dabei profitiert das Team vom großen Erfahrungsschatz der Trainer Irene Abel und Lisa Unruh.
SV Querum (Nord-4.): Als wenn die Wettkämpfe in der Bundesliga nicht schon hart genug wären, musste sich das Team des SV Querum auch mit Problemen abseits der Schießlinie
beschäftigen: Denn der Verein diskutierte mitten in der Saison, ob es mit dem Bundesligateam zukünftig noch weitergeht. Als der positive Bescheid kam, war der Druck weg „und die
Mannschaft lieferte“, wie Trainer Oliver Janeczko zufrieden feststellte. Der entscheidende letzte Sieg gelang Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Johanna Heinzel in beeindruckender Manier
gegen den SV Dauelsen mit 6:2 (59:56, 59:57, 57:58, 58:55) und zeigte, dass Querum in der Lage ist, jedes Team zu bezwingen.
FSG Tacherting (Süd-1.): Das mit den Wieser-Brüdern Felix und Moritz sowie Katharina Bauer, der zweifachen Europameisterin von Essen 2024, hochkarätig besetzte Team aus
Tacherting lieferte abermals eine starke Vorrunde und verteidigte den Südmeister-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Zwar kam es mit 44:12-Punkten nicht an die Ausbeute des Vorjahres
(52:4) heran, dies lag aber auch an der Belastungssteuerung. Felix war bester Schütze im Süden (9,76), obwohl er unter Zeitdruck ein „M“ (Pfeil ohne Wertung) schoss und sich somit seinen
Schnitt ein wenig „versaute“. Mit Moritz (9,64) und Bauer (9,57) hat Trainer Helmut Huber ein Trio, das den fünften Titel anstrebt, mit dem Tacherting zu den Rekordsiegern aus Berlin und
Welzheim aufschließen würde.
BSG Ebersberg (Süd-2.): Mit 7:7-Punkten startete Titelverteidiger BSG Ebersberg die Vorrunde, verzichtete in den ersten sieben Duellen aber auf alle drei Stammschützen.
Dementsprechend zufrieden war Trainer Andreas Blaschke, dass auch der „zweite Anzug“ sitzt. Als Michelle Kroppen (9,61), Maximilian Weckmüller (9,60) und Elisa Tartler (9,49) gab
Ebersberg nur noch acht Punkte ab. Und am vierten und letzten Vorrunden-Wochenende zeigte das Team, dass es gewillt und in der Lage ist, seinen Titel zu verteidigen: sieben Matches,
sieben Siege! Ebersberg, das dominierende Team der vergangenen Jahre, peilt in Wiesbaden den „Hattrick“ an und würde mit einem abermaligen Sieg ebenfalls zu den Rekordsiegern
aufschließen.
SGi Welzheim (Süd-3.): Dauergast SGi Welzheim ist auch bei der 27. Auflage des Bundesligafinals natürlich dabei. Der letztjährige Bronzemedaillengewinner schoss eine
solide Saison (36:20-Punkte) und zeigte, dass es auch dem Top-Duo aus Tacherting und Ebersberg gefährlich werden kann. Angeführt wird das Team von Jonathan Vetter, der am Ende der 28
Vorrundenmatches einen tollen Schnitt von 9,73 Ringen aufwies. Trainerin Sandra Sachse glaubt, dass es „natürlich mental von Nutzen ist, mehrfach gegen Tacherting gewonnen zu haben.“
Schiebt aber gleich nach: „Im Finale werden alle Karten neu verteilt, und jedes Team ist ein ernster Gegner.“ Das gilt auf jeden Fall auch für Welzheim, das zu gerne die titellose Zeit
(letzter der fünf Titel 2010) beenden würde.
TS 1861 Bayreuth (Süd-4.): Den Grundstein für die erneute Finalteilnahme legten die Bayreuther an den ersten zwei Wochenenden der Vorrunde: Denn da führte das Team die
Südliga sogar mit 22:6-Punkten an und konnte vor allem auf Jakob Hetz und Mario Schirrmeister bauen. Zwar rutschte das Team später ab, doch lag dies nicht an der eigenen Leistung, wie
Trainer Mark Fichtner erklärt: „Am letzten Wettkampftag befand sich die Mannschaft in Topform mit 57,4 Ringen. Das bedeutet, dass die gesamte Mannschaft oberhalb des 9,5-er Schnitts pro
Pfeil agierte, ein super Wert.“ Und zwar der stärkste der Bayreuther in der Saison, nur die Gegner waren auch besser unterwegs.
Hessenliga Compound: Bürstadt triumphiert, Moischt steigt ab
06.02.2025
Bürstadt empfängt Pokal: Christel Dohm-Schwarze übergibt den Meisterpokal an das Team aus Bürstadt. (Foto: Anne John)
Der vierte und letzte Wettkampftag der Hessenliga Compound brachte die Entscheidung im Titelrennen und im Abstiegskampf. Während der PBC Bürstadt seine Führung souverän verteidigte und sich die
Meisterschaft sicherte, musste der BSV Moischt den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
Spannung im Titelkampf
Vor dem Wettkampf hatten noch drei Teams realistische Chancen auf den Titel: Bürstadt ging mit drei Punkten Vorsprung auf Fulda und Kassel in den Tag und hatte damit die beste Ausgangsposition.
Doch bereits in den ersten Partien erlitt Kassel einen schweren Rückschlag: Nach einem Unentschieden gegen Arolsen und einer Niederlage gegen Fulda war der Titeltraum frühzeitig geplatzt.
Währenddessen blieben Bürstadt und Fulda ohne Punktverlust und marschierten im Gleichschritt weiter.
Auch nach der Pause zeigte Fulda keine Schwäche und gewann seine fünfte und sechste Begegnung souverän. Doch Bürstadt ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und sammelte ebenfalls weiter fleißig
Punkte. So stand die Meisterschaft bereits vor dem abschließenden Match zwischen den beiden Konkurrenten fest. Das 6:4 von Fulda gegen Bürstadt war daher nur noch für die Statistik von Bedeutung.
Fulda – Bürstadt: Das direkte Duell zwischen Fulda und Bürstadt war letztendlich nur noch für die Statistik. Bürstadt hatte zu diesem Zeitpunkt den Titel bereits sicher. (Foto: Anne John)
Gießen rettet sich - Moischt steigt ab
Im Tabellenkeller kam es zum dramatischen Abstiegskampf zwischen dem BSV Moischt und dem BSC Gießen. Moischt hatte vor dem letzten Wettkampftag noch drei Punkte Vorsprung, konnte jedoch keine
einzige Begegnung des Tages für sich entscheiden. Gießen hingegen spielte seine beste Runde der gesamten Saison, sammelte mehr Punkte als an den ersten drei Wettkampftagen zusammen und zog so
in der Tabelle vorbei. Am Ende stand Moischt mit nur zehn Punkten als Absteiger fest.
Endtabelle
PBC Bürstadt - 46 Punkte
BSC Fulda - 45 Punkte
BS GW Kassel - 36 Punkte
SPSV Breidenbach - 32 Punkte
TV Weidenhausen - 23 Punkte
SV Arolsen - 17 Punkte
BSC Gießen - 15 Punkte
BSV Moischt - 10 Punkte
Mit diesem Ergebnis endet die Hessenliga Compound 2024/25. Während Bürstadt den Titel feiern darf, muss sich Moischt mit der Zweitklassigkeit anfreunden. Spannung und Dramatik waren an diesem
finalen Wettkampftag jedenfalls garantiert.
Ein besonderes Lob gebührt dem Gastgeber Kassel, der mit einer hervorragenden Organisation und einer angenehmen Wettkampfatmosphäre für einen würdigen Abschluss der Saison sorgte.
Herzschlagfinale in der hessischen Bogenliga Recurve:
SV Eberstadt sichert sich den Meistertitel
04.02.2025VerbandHSV
Foto links: Der frischgebackene Meister SV Eberstadt mit den Schützen Till Hermann, Janick Preun, Lars Werner und Stephan Löffler. (Foto: D. Schindler)
Spannung bis zum letzten Schuss: Die hessische Bogenliga Recurve erlebte ein dramatisches Finale, in dem sich der SV Eberstadt knapp gegen den TV Weidenhausen durchsetzte und den
Meistertitel sicherte.
Bereits im Vorfeld war klar, dass das direkte Duell zwischen Eberstadt und Weidenhausen in der letzten Runde den entscheidenden Moment der Saison darstellen würde. Eberstadt startete furios
und sicherte sich die ersten beiden Sätze souverän und ging 4:0 in Führung. Weidenhausen nutzte anschließend eine Schwächephase der Eberstädter aus und glich in den folgenden beiden Sätzen
zum 4:4 aus.
Damit war die Spannung zum Greifen nah. Ein Unentschieden hätte Weidenhausen zum Meistertitel gereicht. Ein Sieg wäre gar dem BSC Oberauroff zu Gute gekommen, die ihr Match gegen die PSG
Groß-Gerau zu diesem Zeitpunkt bereits souverän 6:0 gemeistert hatten, und so sogar Eberstadt noch vom zweiten Platz verdrängt hätten.
Doch es kam anders: ein Fehlschuss der Weidenhausener zu Beginn des fünften Satzes öffnete Eberstadt die Tür zum 6:4 Sieg und diese Chance ließen sie sich nicht mehr nehmen. In der
Abschlusstabelle wiesen beide Teams die gleichen Punkte auf und auch die Satzpunktdifferenz war identisch. Letztlich musste der direkte Vergleich herangezogen werden, um den Meister zu
ermitteln.
Weidenhausen mit Trostpflaster – Chance auf den Aufstieg
Trotz der denkbar knappen Niederlage bleibt dem TV Weidenhausen die Hoffnung auf den Aufstieg. Als Vizemeister haben sie ebenso wie der SV Eberstadt die Möglichkeit, über die Relegation den
Sprung in die Regionalliga zu schaffen. Diese findet am 23. Februar in Köln statt.
Endstand der Hessenliga Recurve 2024/2025:
SV Eberstadt – 39:17 Punkte (+48 Satzpunkte)
TV Weidenhausen – 39:17 Punkte (+48 Satzpunkte)
BSC Oberauroff 2 – 38:18 Punkte (+62 Satzpunkte)
PSG Groß-Gerau – 36:20 Punkte (+42 Satzpunkte)
Burgfalken Wiesbaden – 26:30 Punkte (-6 Satzpunkte)
BS GW Kassel – 21:35 Punkte (-36 Satzpunkte)
SV Arolsen – 16:40 Punkte (-52 Satzpunkte)
BS Frankfurt – 9:47 Punkte (-106 Satzpunkte)
Der Blick in die höheren Ligen ist aus der hessischen Perspektive äußerst erfreulich. Neben dem Aufstieg des SV Böddiger in die 1. Bundesliga über den bereits berichtet wurde, setzte der BSV
Moischt am Vortag an gleicher Stelle mit dem dritten Aufstieg in Folge seinen Durchmarsch durch die Ligahierarchie fort und wird im kommenden Jahr in der 2. Bundesliga antreten. Alle anderen
hessischen Vereine schafften souverän den Klassenerhalt.
Ein besonderer Dank gilt dem SV Arolsen als Gastgeber dieses packenden Finaltages. Mit einer perfekt organisierten Veranstaltung, einer hervorragenden Wettkampfstätte und einer 'Wand aus
Helfern', die stets zur Stelle war, sorgte der Verein für optimale Bedingungen.
Bundesliga Bogen: Wer sichert sich die Finalplätze?
30.01.2025
Am 1. Februar fällt in der Bundesliga Bogen in Verden bzw. Welzheim die Entscheidung, welche acht Teams am Bundesligafinale in Wiesbaden (22. Februar) teilnehmen werden. Vor dem letzten
Vorrunden-Wettkampf steht mit dem SV Dauelsen de facto erst eine Finalmannschaft fest.
Foto: SV Dauelsen / Grün ist die Farbe im Norden! Der SV Dauelsen steht bereits als erster Finalist vor dem Heimspiel in Verden fest.
Norden: Vierkampf um die Plätze drei und vier
Vor dem Heimspiel in Verden zeigt sich Dauelsens Trainer Andreas Hehenberger mit dem bisherigen Abschneiden hochzufrieden, nachdem in der Vorsaison das Finale verpasst wurde: „Mit dem
Saisonverlauf sind mein Co-Trainer Michael Gerhardt und ich überaus zufrieden, wurden unsere Erwartungen doch übertroffen.“ Mit 34:8-Punkten hat der zweimalige Champion zwar nur zwei Zähler
Vorsprung auf Verfolger Sherwood BSC Herne, doch bereits 15 Punkte Vorsprung vor dem Fünftplatzierten – und kann somit nicht mehr von einem der vier Finalplätze im Norden verdrängt werden.
Hehenberger weiß einen Hauptgrund für die Stärke seines Teams: „Florian Unruh schwimmt auf einer Erfolgswelle und seiner wohl treffsichersten Bundesligasaison entgegen.“ Mit einem Schnitt von
aktuell 9,86 Ringen pro Pfeil zeigte sich der olympische Silbermedaillengewinner von Paris 2024 an den drei bisherigen Vorrunden-Wochenende in bestechender Form und in seinem Sog zeigen auch
seine Teamkollegen starke Leistungen: „Der wiedererstarkte Hallenweltmeister von 2007, Sebastian Rohrberg, stellt mit Topwerten einmal mehr seine Klasse unter Beweis. Zudem ist auf die
Schützen an der dritten Position Verlass. Wer auch immer aus dem Trio Christian Dauel, Andreas Gerhardt und Holger Rohrbeck zum Einsatz kommt, ist auf den Punkt topfit“, so Hehenberger, der
dem Nord-Titel nicht so viel Wert beimisst: „Sich den Titel Nordmeister zu sichern, hat schon etwas. Aber in Hinsicht auf das „Final-Eight“ versucht man, mit Platz eins in erster Linie einen
Fingerzeig an die Konkurrenz zu setzen und den scheinbar stärkeren Gegnern zu entgehen.“
Zwar hat Dauelsen in Verden keinen richtigen Heimvorteil („Der Bundesligawettkampftag ist der einzige Tag im Jahr, an dem in der „Aller-Weser-Halle“ Bogen geschossen wird.“), der Tag wird
aber definitiv besonders: „Ich hoffe, dass wir Selbstbewusstsein für Wiesbaden tanken und ein breites Bogensport begeistertes Publikum aus ganz Norddeutschland. Denn dann wäre mit den Aktiven
auch ein würdiger Rahmen für eine dem Wettkampf vorgelagerte besondere Zeremonie. Im Beisein der Honoratioren der Stadt Verden sowie einiger Gäste wird sich Florian Unruh auf dem
Wettkampffeld in das goldene Buch der Stadt Verden eintragen.“
Hinter Dauelsen und Sherwood, die wohl um den Nordmeister-Titel kämpfen werden, gibt es noch einen Vierkampf um die zwei weiteren Finalplätze. Die besten Aussichten haben die jungen Berliner
(26:16), es folgen der SV Querum (21:21), der Hammer SC 2008 (19:23) und der Blankenfelder BS 08 (18:24). Und für die beiden Aufsteiger Itzehoer Hockey-Club und TuS GW Holten dürfte es nach
einer Saison wieder runtergehen. Mit acht bzw. zehn Zählern Rückstand auf Blankenfelde kann nur noch ein Bogensport-Wunder die Rettung bringen.
Süden: Schafft Aufsteiger Reihen die Sensation?
Ganz ähnlich sieht es im Süden aus: Mit der FSG Tacherting (34:8) und der SGi Welzheim (30:12) können zwei Vereine mit dem Bundesligafinale planen. Für Welzheims Trainerin Sandra Sachse ist es
dabei unerheblich, auf welchem Platz ihre Truppe in Wiesbaden antritt: „Aus unserer langen Finalerfahrung kann ich sagen, dass es völlig egal ist, mit welcher Vorrundenplatzierung man in das
Finale einzieht. Es gibt keinen besseren Start, vermeintlich schwache Gegner gibt es dort nicht, die Teams sind alle stark. Mal hat der eine, mal der andere einen Lauf, das ist eher Tagesform
abhängig.“ An den drei bisherigen Wettkämpfen stimmte die Tagesform, vor allem in den Duellen mit Spitzenreiter Tacherting, denn Welzheim blieb in den Top-Duellen bei zwei Siegen und einem
Unentschieden ungeschlagen: „Natürlich ist es mental von Nutzen, mehrfach gewonnen zu haben. Ob das im Finale nutzbar ist, wird sich zeigen, ob und wann wir auf Tacherting treffen. Das Finale ist
ganz anders als die Vorrunde, dort werden alle Karten neu verteilt und jedes Team ist ein ernster Gegner.“
Dass der Heimwettkampf in Welzheim ausgetragen werden kann, war nach der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr nicht selbstverständlich. Deswegen freut sich Sachse auf das Heimspiel und weiß,
wem sie zu danken hat: „Unser Dank geht an den Verein und die fleißigen Helfer, dass unsere Halle für den Heimwettkampf in neuem Glanz erstrahlen wird und wir uns wieder im Heimkampf den Einzug
ins Finale sichern können.“ Das dürfte kein Problem sein, denn Jonathan Vetter (9,71), Sven Herzig (9,49), Armin Hense (9,48) und Christian Weiß (9,42) schießen so beständig, dass bei sieben
Zählern Vorsprung, das Finale nur noch Formsache sein sollte.
Foto: SGi Welzheim / Top in Form in dieser Saison, das Team der SGi Welzheim.
Hinter Tacherting und Welzheim gibt es voraussichtlich einen Dreikampf um die zwei letzten Finalplätze: Die TS 1861 Bayreuth und Titelverteidiger BSG Ebersberg (beide 27:15) haben die besten
Aussichten, müssen aber vor dem sensationell stark schießenden Aufsteiger KKS Reihen (23:19) auf der Hut sein.
Während für das abgeschlagene Schlusslicht SG Freiburg (2:40) der Gang in die Zweitklassigkeit unausweichlich ist, will der TSV Natternberg (10:32) noch einmal alles geben, um den einen Platz
besser platzierten BC Villingen-Schwenningen (15:27) noch abzufangen.
Bundesliga Bogen: Überragender Unruh führt Dauelsen ins Finale
13.01.2025
Der SV Dauelsen hat sich als erstes Team einen der ersten acht Plätze für das Bundesligafinale am 22. Februar in Wiesbaden gesichert. Angeführt von einem überragenden Florian Unruh sind die
Niedersachsen nicht mehr von einem der ersten vier Plätze zu verdrängen. Sherwood BSC Herne und die FSG Tacherting können das Hotel in Wiesbaden auch schon so gut wie buchen.
Foto: Peter Kolb / In Bayreuth maßen sich die Süd-Klubs am dritten Vorrunden-Wochenende.
Nord: Berlin springt von sechs auf drei
9,85 und 9,81 Ringe pro Pfeil hatte Florian Unruh bereits an den ersten zwei Wettkampftagen auf die Scheibe gebracht, nun toppte er diese Ergebnisse nochmals: Von seinen 60 Pfeilen in
Blankenfelde landeten lediglich fünf in der Neun, was einen Schnitt von 9,93 Ringe pro Pfeil bedeutete – herausragend! Damit führte er seinen SV Dauelsen zu fünf Siegen und einem
Unentschieden. Lediglich im letzten Match des Tages – im Spitzenduell gegen Herne – musste sich Dauelsen mit 3:7 (55-59, 59-58, 59-59, 58-59, 56-58) geschlagen geben.
Der große Gewinner neben Dauelsen war aber der BSC BB Berlin. Der Hauptstad-Klub, der desaströs in die Saison gestartet war (3:11-Punkte), stürmte in der Besetzung Elina Idensen, Clea
Reisenweber und Lilian Forkert von Sieg zu Sieg und kletterte in der Tabelle von Position sechs auf drei (26:16-Punkte). Für Reisenweber kam das nicht überraschend: „Ich denke, dass wir als
Team in den vergangenen Wochen sukzessive Selbstvertrauen dazu gewonnen haben. Elina und ich kamen zwar gerade erst aus dem Trainingslager in der Türkei und hatten somit über eine Woche nicht
auf 18m trainiert, aber vor Weihnachten hatten wir eine längere Phase Zeit zum Training für die Hallenwettkämpfe und daher ist uns der „Switch“ auf 18m so gut gelungen. Außerdem hat unser
dritter Schütze, Lilian, einen sehr starken Spieltag abgeliefert!“ Mit 9,62 (Reisenweber), 9,61 (Idensen) und 9,56 (Forkert) schoss das junge Trio stark: „Wenn einer mal einen kleinen
Ausrutscher hat, dann gleichen die anderen ihn wieder aus, das gibt uns Sicherheit und macht Spaß! Wir haben konstant hohe Passenergebnisse geschossen und unser Ding durchgezogen“,
analysierte Reisenweber treffend die sechs Siege und das Unentschieden gegen Dauelsen nach einem 1:5-Rückstand (56-59, 55-57, 59-59, 56-48, 58-57). Nun rangiert der Rekordsieger auf Platz
drei („Der Sprung von drei Plätzen gibt uns natürlich Rückenwind.“) und hat das Bundesligafinale im Blick: „Die Finalteilnahme war von Anfang an unser Ziel, und wir wollten nach dem
suboptimalen Start wieder aufholen, das ist uns in den letzten beiden Spieltagen gelungen. Trotzdem ist noch nichts vorbei, und wir möchten beim letzten Spieltag noch einmal unser Niveau
bestätigen und zeigen, dass wir ins Finale gehören“, so Reisenweber.
Hinter den drei führenden Teams dürfte es am letzten Vorrunden-Wettkampf (1. Februar in Verden) einen Dreikampf um den letzten Finalplatz im Norden geben. Der SV Querum (21:21), der Hammer SC
2008 (19:23) und der Blankenfelder BS 08 (18:24) können sich allesamt noch Hoffnung machen.
Foto: BSC BB Berlin / Stark unterwegs am Wochenende: Clea Reisenweber, Lilian Forkert und Elina Idensen.
Süd: Hohe Passen in den Top-Duellen
Was Florian Unruh für Dauelsen und den Norden ist, bedeutet Felix Wieser für die FSG Tacherting und den Süden: Der ehemalige Kaderschütze ist seit Jahren einer der weltbesten 18m-Schützen und
zeigte diese Klasse auch am Wochenende: 9,85 Ringe erzielte er pro Pfeil und zeigte sich damit einverstanden: „Solange nicht alle im 10er und zusätzlich auch noch gut geschossen sind, werde ich
nie zufrieden sein. Aber es ist definitiv das Niveau, auf dem ich sein will.“ Mit sechs Siegen und einer Niederlage bauten die Tachertinger ihre Tabellenführung auf vier Punkte vor dem ersten
Verfolger, der SGi Welzheim (30:12), aus. Gegen die Welzheimer mit dem starken Jonathan Vetter setzte es beim hochklassigen 3:7 (59-60, 57-59, 59-59, 60-59, 55-56) die einzige Tachertinger
Niederlage, die sich aber beim 6:4 (59-60, 58-59, 60-58, 58-57, 58-57) im Prestige-Duell gegen die BSG Ebersberg noch durchsetzen konnten.
Hinter Tacherting und Welzheim folgen mit Bayreuth und Ebersberg (jeweils 27:15) und dem KKS Reihen (23:19) drei weitere Vereine mit positivem Punktekonto, sodass es am finalen
Vorrunden-Wochenende in Welzheim (1. Februar) sehr spannend um die Plätze für das Bundesligafinale in Wiesbaden werden dürfte. Die bisher so überzeugenden Bayreuther quittierten ihr Heimspiel
lediglich mit 5:9-Punkten, Ebersberg (10:4) und der überraschend starke Aufsteiger Reihen (8:6) machten Boden gut. Felix Wieser hat zwei Erklärungen für die Dichte des Teilnehmerfeldes: „Viele
aus der Nationalmannschaft und unsere Olympia-Teilnehmer haben sich nach den vergangenen vier Jahren eine verdiente längere Pause gegönnt und waren beim ersten Ligatag nicht verfügbar. Hinzu
kommt, dass sich dieses Jahr ein paar andere Mannschaften deutlich verbessert haben - das sorgt somit für spannende Matches und Abwechslung in der Tabelle.“
Bundesliga Bogen: Spannung am vorletzten Wettkampftag
09.01.2025
Der vorletzte Wettkampftag der Bogen Bundesliga am 11. Januar 2025 steht an. Sowohl im Norden als auch im Süden wird es vorentscheidende Wettkämpfe geben. Die begehrten vierten Plätze in beiden
Klassen sind hart umkämpft. Im Norden ist der Blankenfelder BS 08 Ausrichter, im Süden die TS 1861 Bayreuth.
Foto: Blankenfelde / Fans und Zuschauer erwarten packende Duelle in der Bundesliga Bogen.
Norden: Der Blankenfelder BS hat es selbst in der Hand
Insgesamt sechs Mannschaften kämpfen im Norden um den Einzug in das Bundesligafinale am 22. Februar 2025 in Wiesbaden (Tickets).
Und die besten Karten hat derzeit der SV Dauelsen, mit 23:5 Match- und 75:31 Satzpunkten. Bis zum sechsten Platz, den derzeit der BSC BB Berlin mit 13:5 Match- und 56:62 Satzpunkten
innehat, haben alle Teams eine realistische Chance auf eines der vier begehrten Finaltickets.
Die Mannschaft, die den Einzug in das Bundesligafinale in Wiesbaden am vorletzten Wettkampftag selbst in der Hand hat, zeigt sich selbstbewusst. “Der Heimwettkampf wird sich mit der
Unterstützung von der Tribüne positiv auf uns auswirken, es beflügelt uns eher, als dass es uns ausbremst” meint Stefan Laux, Mannschaftsführer der Blankenfelder Bogenschützen.
Dabei muss Laux auf insgesamt drei(!) Stammschützen verzichten. Folgerichtig möchten die Blankenfelder am kommenden Samstag “nicht zu viel Boden verlieren”, so Laux. In der Vorrunde der
Bundesliga Bogen kommt es an jedem Wettkampftag zu den gleichen Duellen in der jeweiligen Klasse. "Die vorrangegangen Ergebnisse spielen für uns absolut keine Rolle” und so möchte Laux
den Fokus auf die anstehenden Aufgaben legen. Denn hier kann es zu spannenden Duellen mit dem SV Querum und dem Hammer SC kommen. Einfach werden die Aufgaben nicht, denn der SV Querum
möchte seinen dritten Platz verteidigen und der Hammer SC seine Ausgangslage vor dem letzten Vorrundenwettkampf nochmals verbessern.
Gleichzeitig kämpfen der Itzehoer Hockey-Club und der TuS GW Holten um den Nicht-Abstieg.
Süden: Wer marschiert Richtung Bundesligafinale?
Es ist die TS 1861 Bayreuth, die in der Südstaffel derzeit für Aufsehen sorgt und die Favoriten aus Tacherting und Ebersberg auf die Plätze Zwei und Vier verdrängt. Gelingt es dem
Team rund um Mario Schirrmeister auch im dritten und vorletzten Vorrundenwettkampf die Gegner zu besiegen und den ersten Platz zu festigen und schafft es der KKS Reihen erneut einen
Sprung nach vorne zu machen?
Wie im Norden beschäftigen wir uns auch im Süden mit dem aktuell Viertplatzierten. Das ist derzeit der viermalige Deutsche Meister: die BSG Ebersberg. Für die Ebersberger, den amtierender
Deutschen Meister verläuft die Saison “wie erwartet, holprig, aber voll im Plan”, so Andreas Blaschke. “Nach Olympia haben viele einfach eine Pause gebraucht, die auch notwendig war.”
Momentan befinden sich alle seine Stammschützen rund um Kroppen, Weckmüller und Tartler in der Türkei und bereiten sich auf 70 Meter vor. “Das ist als Vorbereitung auf die Bundesliga
natürlich kompliziert, aber wir sind es auch alle gewohnt.”
Am Samstag geht der Titelverteidiger mit allen Stammschützen und somit in Bestbesetzung an den Start. Für Blaschke spielen die vorrangegangen Ergebnisse eine Rolle. Blaschke ist ebenfalls
gespannt, wie die anderen Teams performen werden, so bspw. Reihen, die momentan einen “Flow” haben. Beim anstehenden Wochenende schießen sie in einer anderen Konstellation gegen die
Gegner als zuvor. Zuerst warten die vermeintlich “stärkeren” Gegner, ehe es dann gegen die Gegner in der unteren Tabellenhälfte geht. Das war zuletzt nicht der Fall, weswegen die Reihener
Schützen ggf. einen mentalen Vorteil hatten. Blaschke weiß ebenfalls, dass die Gegner immer “heiß sind gegen die direkten Kontrahenten anzutreten und zu punkten”, weshalb er ein
spannendes Wochenende erwartet, wie es schon die ganze Saison der Fall ist.
Gegen den Abstieg kämpfen im Süden die SG Freiburg und der BC Villingen-Schwenningen.
Am 7. und 8. Dezember fand der zweite Wettkampftag in den hessischen Bogen-Ligen statt. Spannende Wettkämpfe sorgten zwar noch nicht für Vorentscheidungen aber doch für erste Hinweise,
wer zu Beginn des Jahres 2025 um den Meistertitel, um den Aufstieg oder gegen den Abstieg kämpfen wird.
Compound
Der zweite Wettkampftag der hessischen Compound-Liga hielt packende Duelle aber auch beeindruckende Einzelleistungen bereit. Herausragend war Teenager Noah Nuber vom PBC Bürstadt. Der
Vize-Europameister (U18) von Poliesti erreichte einen Schnitt von sagenhaften 9,94 Ringen und prägte damit den Erfolg seines Teams entscheidend. Bürstadt sicherte sich so mit 21 Punkten den
zweiten Platz, nur knapp hinter dem neuen Spitzenreiter BSC Fulda, der mit der gleichen Punktzahl aufgrund des besseren direkten Vergleichs hauchdünn die Nase vorne behielt. Ein besonderes
Highlight setzte die Mannschaft der BS GW Kassel mit einer perfekten 60er-Passe im Match gegen den BSC Gießen. Dennoch mussten die Mannschaft insgesamt etwas Federn lassen und wurde im letzten
Match nach einem 2:6 gegen Fulda noch auf den dritten Platz verwiesen.
Am Tabellenende kämpfen der BSC Gießen und der BSV Moischt mit 4 bzw. 3 Punkten um den Klassenerhalt. Trotz kämpferischer Leistungen gelang es beiden Teams bisher nicht, die hinteren Plätze zu
verlassen. Auch ein Unentschieden im direkten Vergleich half wohl keiner der beiden Mannschaften im Abstiegskampf.
Aktuelle Tabelle
1. BSC Fulda – 21 Punkte
2. PBC Bürstadt – 21 Punkte
3. BS GW Kassel – 20 Punkte
4. SPSV Breidenbach – 16 Punkte
5. TV Weidenhausen – 15 Punkte
6. SV Arolsen – 10 Punkte
7. BSC Gießen – 5 Punkte
8. BSV Moischt – 4 Punkte
Recurve
Nachmittags waren dann die Recurve Schützen am Start. Der TV Weidenhausen dominierte das Teilnehmerfeld mit einer nahezu perfekten Vorstellung: Sechs Siege und ein Unentschieden brachten das Team
auf dann insgesamt 23 Punkte und sicherten damit die alleinige Tabellenführung.
Die Verfolgergruppe kämpft hart um den zweiten Tabellenplatz, der ebenfalls zur Teilnahme am Aufstiegswettkampf berechtigt. Gleich vier Teams liegen eng beieinander: Der BSC Oberauroff 2 und der
SV Eberstadt teilen sich mit jeweils 17 Punkten den zweiten Platz, dicht gefolgt von der PSG Groß-Gerau und den Burgfalken Wiesbaden mit 16 Punkten – beide Teams sind also noch in Schlagdistanz.
Für die Teams am unteren Ende der Tabelle bleibt die Lage kritisch: Die BS GW Kassel und die BS Frankfurt belegen zum Ende des Jahres mit nur 6 bzw. 5 Punkten die letzten beiden Plätze. Der
Klassenerhalt stellt für beide Mannschaften eine große Herausforderung dar.
Aktuelle Tabelle
1. TV Weidenhausen – 23 Punkte
2. BSC Oberauroff 2 – 17 Punkte
3. SV Eberstadt – 17 Punkte
4. PSG Groß-Gerau – 16 Punkte
5. Burgfalken Wiesbaden – 16 Punkte
6. SV Arolsen – 12 Punkte
7. BS GW Kassel – 6 Punkte
8. BS Frankfurt – 5 Punkte
Besonderes Lob für den Gastgeber
Der BSC Oberauroff erwies sich wie jedes Jahr als hervorragender Gastgeber. Dank des Engagements seiner vielen freiwilligen Helfer verlief der Wettkampftag reibungslos. Durch kameragestützte
Erfassung der Pfeilwerte und elektronische Erfassungsterminals (Leihgabe des DSB) wurde den Teilnehmern und Zuschauern ein besonderes Live-Erlebnis geboten.
Für die Teams heißt es nun, die Feiertage zur Erholung und intensiven Vorbereitung zu nutzen. Die nächste Wettkampfrunde findet bereits am 12. Januar 2025 in Neu-Isenburg statt – dann geht der
Kampf um Punkte und Platzierungen weiter.
Dominik Schindler
Bundesliga Bogen: Dauelsen und Bayreuth führen
09.12.2024
Nach der Hälfte der Vorrunden-Wettkämpfe führen mit dem SV Dauelsen und der TS 1861 Bayreuth zwei Teams, die man im Vorfeld nicht unbedingt ganz vorne erwartet hätte. Die Teams harmonieren
prächtig und münzen dies in hohe Ringzahlen um. Während im Süden fünf Teams um die vier Finalplätze kämpfen, sind es im Norden gar sechs Mannschaften.
Foto: Johannes Maier / Ein bisschen Spaß muss sein! Die FSG Tacherting ist punktgleich mit Bayreuth auf Platz zwei der Südliga, auch wenn es Felix Wieser nicht wahrhaben will...
Nord: Vierkampf um Finalplätze drei und vier
Wenn nicht alles täuscht, sind zwei der vier Finalplätze im Norden bereits vergeben: Der SV Dauelsen und Sherwood BSC Herne haben sich mit jeweils 23:5-Punkten bereits ein komfortables
Punktepolster verschafft und weisen aktuell zehn Zähler vor dem Hammer SC 2008 auf, der als Fünfter auf dem ersten Nichtfinalplatz liegt. Vor allem die Dauelnser um den „Paris-Helden“ Florian
Unruh schossen einen ganz starken Wettkampf mit sechs Siegen und nur einer Niederlage (2:6 vs. Blankenfelde). Zur Krönung gelang im letzten Wettkampf das umkämpfte 6:4 (56-55, 53-59, 46-57,
59-58, 56-55) gegen Hauptkonkurrent Sherwood. Für Routinier Sebastian Rohrberg hat „unsere gute Platzierung mehrere Gründe. Wir haben unsere Ringzahlen zum letzten Jahr zwar gesteigert, sind
aber noch nicht da, wo wir hinkönnen. Wir waren in der Lage, uns von schlechten Passen nicht beeinflussen zu lassen. Aber auch da gibt es noch Potenzial. Zudem sind alle Mannschaften momentan
noch nicht so stark. Das ist zumindest mein Gefühl.“ Dass der Klub in der Nähe Verdens so stark aus den Startlöchern gekommen ist, macht Rohrberg an einer Sache fest: „Ich bin stolz darauf,
dass wir in jeder Situation zusammenhalten. Gemeinsam feiern. Gemeinsam Wunden lecken. Bei uns gibt es kein Antrittsgeld. Wir haben uns gesucht und gefunden. Vielleicht ist es sogar schwerer,
sich von uns zu trennen als zu uns zu kommen. Ich denke schon, dass es ein Vorteil sein kann.“ Klares Ziel sei die Finalteilnahme am 22. Februar in Wiesbaden, ein Event, das Rohrberg
symbolisch für die Entwicklung der Liga sieht: „Die größte Entwicklung der Bundesliga war das Finale in Wiesbaden. Das war ein riesiger Schritt in und an die Öffentlichkeit. Alles andere sind
vielleicht ein paar Rahmenbedingungen, die sich geändert haben. Zumindest aus meiner Sicht. Als Beispiel die Leistungsdichte. Als großen Anteil daran sehe ich die Entwicklung der
Kaderschützen. Das wirkt sich natürlich auf die Gesamtleistung aus.“
Während Dauelsen und Sherwood dem Weihnachtsfest beruhigt entgegensehen können, gibt es um die Finalplätze drei und vier einen harten Vierkampf: Den Dritten Querum (15:13) und den Sechsten
Berlin (13:15) trennen lediglich zwei Zähler. Vor allem die Berliner um die abermals starke Elina Idensen zeigten ihr wahres Leistungsvermögen und schoben sich mit 5:2-Siegen an die
Finalplätze heran. "Natürlich freuen wir uns sehr, dass der zweite Spieltag jetzt so viel besser gelaufen ist und wir gut Punkte aufholen konnten. An sich war der einzige Unterschied zum
ersten Spieltag die Besetzung. Im November hatten wir viele Ausfälle und konnten nicht mit unserer normalen "Startdrei" schießen, sondern brauchten Unterstützung aus unserer
Zweitligamannschaft", so Idensen. Die Berliner sind guter Dinge, das Feld weiter von hinten aufzurollen: "Wir ein sehr junges Team, was täglich zusammen trainiert und sich sehr gut kennt. Wir
können uns dementsprechend gut gegenseitig motivieren, aufbauen und wissen, was der jeweils andere braucht. Außerdem haben wir mit Lisa (Unruh, Anm. d. Red.) eine sehr gute Trainerin und
ehrfahrende ehemalige Schützin, die selbst viel Erfahrung in der Bundesliga hat. Alles in allem sind wir einfach ein harmonisches Team mit einen gemeinsamen Ziel. Deswegen werden wir es zum
Finale schaffen."
Die Aufsteiger Itzehoer Hockey-Club (7:21) und TuS GW Holten (4:24) haben dagegen etwas den Anschluss verloren und müssen am dritten (11. Januar) und vierten (1. Februar) Wettkampf Boden
gutmachen.
Foto: SV Dauelsen / Sebastian Rohrberg (vorne) hat mit dem SV Dauelsen die Spitze in der Nordliga übernommen.
Süd: Bayreuth und Reihen überzeugen weiterhin
In weiterhin sehr starker Verfassung präsentiert sich die TS 1861 Bayreuth, die nach dem zweiten Wettkampftag die Tabellenführung in der Südstaffel übernommen hat. Punktgleich mit der FSG
Tacherting (beide 22:6-Punkte) führen die Bayreuther das Ranking an, „weil unsere Mannschaft aktuell sehr gut harmoniert und sich jeder voll und ganz einsetzt. Jeder Einzelne ist in sehr guter
Form und schafft es, diese Leistung auch im Wettkampf abzurufen“, sagt Jakob Hetz. Hetz und Teamkollege Mario Schirmeister führen die Bayreuther an, doch Hetz hobt den Tag nicht vor dem Abend:
„Die aktuelle Lage sieht sehr gut aus, aber entscheidend ist, was am Ende des letzten Wettkampftages auf der Tabelle steht. Daher dürfen wir uns nicht auf unseren bisherigen Erfolgen ausruhen.
Unsere derzeitige Ligaposition motiviert uns jedoch enorm, und wir werden alles daransetzen, in Wiesbaden im Finale dabei zu sein.“ Für Hetz, auch ein exzellenter Schütze im Bereich Feldbogen,
ergänzen sich die Ringejagd in der Liga und im Feld sehr gut: „Das internationale Feldschießen bringt natürlich wertvolle Erfahrungen, vor allem im Wettkampf gegen die sehr starken anderen
Mannschaften in der Liga. Was aber eher zutrifft, ist, dass mir die Liga geholfen hat, souveräner in internationale Feldturniere zu gehen. Da man hier (Feld) und dort (Liga) jeden Pfeil mit
höchster Konzentration schießen muss und Fehler kaum verziehen werden. Leider sind die internationalen Feldturniere nicht so häufig wie die Liga, weshalb mich die Liga sehr gut auf die
Feldturniere vorbereitet.“
„Das war ein genialer Wettkampftag“, sagte Tachertings Michael Reiter und meinte damit zum einen die sportliche Ausbeute seines Teams mit fünf Siegen und zwei Unentschieden, aber auch die
gelungene Präsentation des Bogensports in der Halle und via Livestream. Überragend agierte dabei abermals Felix Wieser, der erst im vierten Match einen Pfeil nicht in die Zehn schoss (Reiter: „Es
war eine Acht unter Zeitdruck!“). Gemeinsam mit Moritz Wieser, Katharina Bauer, Mathias Mayer und Michael Reiter konnte u.a. Ebersberg in deren Top-Besetzung mit 6:0 bezwungen werden, sodass das
Fazit von Reiter mehr als positiv ausfällt: „Wir sind auf dem besten Weg, uns für das Bundesligafinale (Tickets für den 22. Februar 2025 in Wiesbaden) zu qualifizieren.“
Mit 15:13-Punkten rangiert der KKS Reihen auf dem hervorragenden fünften Platz. Der Aufsteiger rutschte zwar um einen Rang ab, dennoch fällt das bisherige Fazit von Brian Wirth positiv aus: „Wir
sind sehr zufrieden! Nach dem zweiten Wettkampftag Fünfter zu sein, ist eine starke Leistung! Uns war bewusst, dass es schwierig wird, den vierten Platz zu halten, wenn Ebersberg mit ihren Stars
an den Start geht.“ Auch Wirth hebt den Teamzusammenhalt hervor, wenn er Gründe für das gute Abschneiden sucht: „Die Chemie unter uns Schützen ist perfekt. Wir fahren alle zusammen mit einem Bus
zu den Wettkämpfen. An den ersten drei Wettkampftagen reisen wir bereits einen Tag vorher an, übernachten vor Ort, gehen abends gemeinsam schön essen und frühstücken am nächsten Morgen zusammen.
Wir haben immer etwas zu lachen und verstehen uns auch abseits vom Bogenschießen großartig.“ Und vielleicht gelingt es in den noch ausstehenden Wettkämpfen einen der „Großen“ aus den Top Vier zu
verdrängen („Es wäre ein Traum für uns alle vom KKS Reihen!“), eines ist auf jeden Fall klar: „Mit dem Neuzugang Dominik Theiß im letzten Jahr wussten wir, dass wir in der 1. Bundesliga gut
mithalten können, ohne Angst haben zu müssen, von den Wettkampftagen als Kanonenfutter heimzufahren.“
Hinter Reihen scheinen der TSV Natternberg (8:20), der BC Villingen-Schwenningen (6:22) und die SG Freiburg (2:26) gegen den Nichtabstieg zu kämpfen.
Bundesliga Bogen: Heimspiel für Hamm und Tacherting
04.12.2024
In Hamm und in Tacherting findet am 7. Dezember der zweite von insgesamt vier Vorrunden-Wettkämpfen der Bundesliga Bogen statt. Beide Gastgeber wollen an den guten Auftakt anknüpfen und wichtige
Punkte für die Qualifikation zum Bundesligafinale (22. Februar 2025) sammeln. Die FSG Tacherting zeigt die Wettkämpfe live bei Sportdeutschland.TV
Foto: FSG Tacherting / Das Team der FSG Tacherting freut sich auf den Heimwettkampf und die Liveübertragung am 7. Dezember.
Nord: Hamm träumt von der erstmaligen Finalteilnahme
Mit fünf Siegen und lediglich zwei Niederlagen ist der Hammer SC 2008 in die Saison gestartet. Für Schütze Lars-Derek Hoffmann ein mehr als positiver Start: „Der erste Spieltag lief besser
als erwartet. Wir sind nach den Erfahrungen der letzten Saison mit einer vorsichtigen Erwartung von drei Siegen für den Spieltag an den Start gegangen. Dass es dann fünf geworden sind und die
beiden Niederlagen auf dem Papier zwar deutlich, aber im Match doch eher knapp bzw. auch in Schlagreichweite waren, hat uns sehr gefreut.“ Grundlage dafür war das konstante Schießen von
Leonas Witte, Max Rose und Hoffmann, die nahezu identische Werte erzielten (9,51 / 9,41 / 9,40 pro Pfeil).
Für Hamm und Hoffmann bietet sich nun die Chance, beim Heimspiel die Leistung aus dem ersten Wettkampf-Wochenende zu bestätigen: „Wir erhoffen uns spannende Wettkämpfe und für uns natürlich,
dass wir die Leistung fortsetzen und unseren Platz weiter festigen.“ Denn dann würde ggf. bereits in der zweiten Erstliga-Saison der Westfalen ein Traum Realität werden: „Die erstmalige
Teilnahme am Finale wäre eine wunderbare Krönung der Arbeit der letzten Jahre. Wenige Vereine können von sich behaupten, dass sie das Finale nur mit eigenen Schützen erreicht haben, wir wären
einer davon. Wir freuen uns darauf, als Mannschaft mal Teil des Finales sein zu können und nicht nur als Zuschauer. Doch bis dahin haben wir erst einmal noch drei Spieltage vor uns, die wir
gut meistern wollen und unser Hauptziel - einen Platz besser als letztes Jahr - weiter fest im Auge halten.“
Das Ziel der Finalteilnahme hat immer noch Rekordmeister BSC BB Berlin, der bisher immer beim Bundesligafinale dabei war. Doch der Start missriet den Hauptstädtern völlig, lediglich ein Sieg
und ein Unentschieden sprangen aus den sieben ersten Saisonmatches heraus, wobei Elina Idensen als zweitbeste Schützin im Norden (9,75 Ringe/Pfeil) vollauf überzeugte. Demnach gespannt darf
man sein, wie sich die Berliner in Hamm präsentieren.
Süd: Tacherting ist im Soll
Mit 10:4-Punkten startete auch die FSG Tacherting in die neue Saison. „Der dritte Platz war ein guter Start in die Saison, wir sind auf einem der Finalplätze“, bilanzierte Michael Reiter,
Presseverantwortlicher und Schütze des Vereins. Die Ausbeute ist umso höher zu bewerten, da neben den Wieser-Zwillingen Felix und Moritz mit Matthias Mayer ein Schütze aus der letztjährigen
Zweitliga-Mannschaft den Bogen zog. Katharina Bauer, zweifache Europameisterin und Olympia-Teilnehmerin dieses Jahr, fehlte noch, wird aber beim Heimspiel dabei sein und das Team mit Sicherheit
nochmals stärker machen. Denn das Ziel des vierfachen Titelträgers ist klar: „Unser Zwischenziel ist der Einzug ins Bundesligafinale, das Saisonziel die Top 3 dort und eine Medaille mitnehmen, am
besten Gold!“, so Reiter. Um dem Zwischenziel einen guten Schritt näherzukommen, soll das Heimspiel ein Erfolg werden: „Sportlich erhoffen wir uns natürlich viele Punkte, zudem viele Zuschauer in
der Sporthalle, nachdem wir im vergangenen Jahr durch die starken Schneefälle unseren Großteil der Zuschauer überwiegend am Livestream hatten.“ Apropos Livestream: Diesen bieten die Tachertinger
abermals an, um 14.00 Uhr fliegt via Sportdeutschland.TV am 7. Dezember der erste
Wettkampfpfeil durch die Sporthalle Tacherting.
Foto: Hammer SC / Am ersten Wettkampfwochenende lief es für das Bogenteam aus Hamm blendend. Dies soll sich beim Heimwettkampf fortsetzen.
Dann natürlich auch von den Überraschungs-Teams aus Bayreuth und Reihen (Reiter: „Die sind sehr stark in die Saison gestartet!“), die sich nach dem ersten Wettkampf auf Platz zwei (Bayreuth,
10:4-Punkte) und vier (Reihen, 8:6) einreihten. Als Spitzenreiter geht die SGi Welzheim an den Start, die lediglich eine Niederlage und ein Unentschieden am 2. November hinnehmen musste.
Ab sofort können sich Bogensport-Fans Tickets für das erste Bogensport-Highlight im nächsten Jahr sichern: Am 22. Februar 2025 (13.00 bis 19.00 Uhr) findet das Bundesligafinale in Wiesbaden
statt.
Foto: Eckhard Frerichs / Spitzensport hautnah! Beim Bundesligafinale Bogen sind die Zuschauer ganz dicht an den Athleten dran.
Mittlerweile hat sich die Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit fest etabliert – seit 2016 ermitteln die acht besten Bogen-Teams Deutschlands ihren Sieger in der hessischen
Landeshauptstadt. Wer sich auch 2025 das Pfeil-Spektakel nicht entgehen lassen möchte, sollte sich frühzeitig Tickets sichern, und das, zu wirklich moderaten Preisen: 8 Euro kostet
das Ticket, 6 Euro die ermäßigte Karte. Und wer in einer größeren Gruppe (ab einer Anzahl von 10) nach Wiesbaden kommt, der kann sich dieses Gruppenticket ebenfalls für 6 Euro (unabhängig
vom Alter) kaufen.
Titelverteidiger ist die BSG Ebersberg, für die der hessische Standort immer eine Reise wert ist, denn bereits viermal konnten die Bayern siegen (2019, 2020, 2023, 2024). Ob es dem Team
um die Kaderschützen Max Weckmüller, Elisa Tartler und Michelle Kroppen als erstem Bogensport-Team in der Bundesligageschichte gelingt, den Hattrick zu landen, wird sich am 22. Februar
zeigen.
Zeitplan
12:00 Uhr: Hallenöffnung
12:45 – 13:30 Uhr: Training, Eröffnung und Vorstellung der Mannschaften
13:30 – 16:00 Uhr: Vorkämpfe
16:30 – 19:00 Uhr: Finale
Bundesliga Bogen: Fakten, Neuerungen und erste Tendenzen
27.11.2024
25 Prozent der Vorrunde in der Bundesliga Bogen sind absolviert, erste Tendenzen absehbar. Was definitiv ist, sind einige Fakten, die mit der neuen Webseite geschaffen wurden sowie einige
Statistiken.
Foto: Lisa Haensch / Der Meister des Pfeils: Florian Unruh ist sowohl out- als auch indoor eine Klasse für sich.
Ligaleiter Andreas Blaschke, zugleich Trainer von Titelverteidiger BSC Ebersberg, sagte vor dem ersten Saisonpfeil: „Ich freue mich auf diese Saison. Schwerpunkt ist das neue
Auswerteprogramm bzw. die neue Software, und ich hoffe, dass alles problemlos läuft. Es gibt nun einen Liveticker, sodass alle sehen, was läuft. Auch die Zuordnung der Schüsse zu den
Schützen ist sofort möglich.“
Und Wettkampf eins zeigte, dass alles (mit etwas Anlaufschwierigkeiten) funktioniert. Bester aller Bundesligaschützen war – und das kann keinen überraschen – der olympische
Silbermedaillengewinner von Paris im Mixed, Florian Unruh (SV Dauelsen), der einen Schnitt von 9,85 Ringen pro Pfeil erzielte. Unruh war in den vergangenen Jahren stets als bester
Vorrunden-Schütze der Nord-Liga ausgezeichnet worden. Ihm am nächsten kamen Elina Idensen (BSC BB-Berlin) und Jakob Hetz (TS 1861 Bayreuth), die beide einen Schnitt von 9,75 Ringen
aufwiesen und damit minimal vor Felix Wieser (FSG Tacherting) und Mario Schirrmeister (Bayreuth, beide 9,74) lagen.
In der Liga sind – anders als im Bereich Luftgewehr oder Luftpistole – lediglich elf Ausländer gemeldet, zwischen dem ältesten Schützen, dem 62-jährigen Torsten Boldt (Itzehoer
Hockey-Club), und den Jüngsten liegen 46 Jahre. Denn Cedric Sayon (Blankenfelder Bogenschützen 08), Paulina Middendorff (Hammer SportClub 2008) und Lea Hutzler (Schützengesellschaft
Freiburg) sind alle 16 Jahre jung. Insgesamt beträgt das Durchschnittsalter aller gemeldeten Schützen 30,89 Jahre.
Die Stars der Liga sind natürlich die Nationalkaderathleten, die zuletzt in Paris 2024 bzw. bei der EM in Essen für Glanz und Gloria sorgten nach einer kräftezehrenden Saison aber erst
nach und nach in das Bundesligageschehen eingreifen werden. Am 7. Dezember folgt in Tacherting sowie in Hamm der zweite Wettkampftag.
Bundesliga Bogen: Vier neue Teams und einige Veränderungen
01.11.2024
Während die Bundesliga Luftgewehr und Luftpistole bereits in vollem Gange ist, starten die Bogenschützen erst am 2. November in die Saison. In der Liga gibt es vier neue Teams, dazu kleinere
Veränderungen innerhalb der 16 Mannschaften.
Foto: Blankenfelde / Das Blankenfelder Bundesliga-Team bereitete sich u.a. im World Archery Centre in Lausanne auf die Saison vor.
Neu dabei in der Saison 2024/25 sind der Itzehoeher Hockey-Club, TuS GW Holten (Norden), KKS Reihen und der TSV Natternberg (Süden). Wobei die drei letztgenannten Klubs allesamt bereits
Erstligaluft geschnuppert haben. Einziger „echter“ Neuling ist das Nordlicht aus Itzehoe, das eine imposante Erfolgsgeschichte zu bieten hat: Denn dem Team von Trainer Walter Bruns gelang
der Durchmarsch von Liga drei in die Eliteklasse. Um dort zu bleiben, gab es zwei Veränderungen: Rasmus Hielscher (SV Bosau) stieß zum Team, Michael Schmidt ging.
Jens Schneider, Trainer des TSV Natternberg, spricht den Mitaufsteigern wahrscheinlich aus der Seele, wenn er als erstes Ziel den „Klassenerhalt“ nennt: „Unser Saisonziel heißt ganz
knapp: Klassenerhalt. Wir haben den direkten Wiederaufstieg geschafft und wollen keine „Fahrstuhlmannschaft“ werden. Wir wollen uns festigen und dann schauen wir weiter.“ Dies soll – wie
auch in Holten und Reihen - mit einer unveränderten und eingespielten Mannschaft gelingen.
Um die „Fleischtöpfe“, sprich die insgesamt acht Plätze für das Bundesligafinale in Wiesbaden (22. Februar 2025), dürften in erster Linie die etablierten Teams in Nord und Süd kämpfen.
Zuallererst sind sicherlich die mit Nationalkadern gespickten Mannschaften von Titelverteidiger BSG Ebersberg und FSG Tacherting zu nennen, die jedoch gerade zu Saisonbeginn schlagbar
sein könnten: „Es wird dieses Jahr schwierig, weil es die nacholympische Saison ist und die Athleten teilweise gar nicht da sind, da sie Dienst schieben müssen. Den ersten Wettkampf
bestreiten wir mit der zweiten Reihe“, erläutert Ebersbergs Trainer Andreas Blaschke, der mit Oliver Obst (BS Neumarkt) einen Neuzugang im Team begrüßen kann, aber auch mit Christian Höck
einen Abgang zu verzeichnen hat.
Nachdem der Süden zuletzt fünfmal in Folge den Meisterspiegel gewinnen konnte, möchte der Norden in dieser Saison zurückschlagen. Dabei dürfte Vizemeister Sherwood Herne ein Kandidat
sein, der SV Querum (Abgang Luis Fletcher) ebenso. Und natürlich Rekordsieger BSC BB Berlin, der mit Jannis Kramer und Erik Linke zwei prominente Abgänge hat, die durch die hervorragende
Nachwuchsarbeit des Vereins aber aufgefangen werden dürften. Während Blankenfeldes Trainer Stefan Laux „ob der Ausgeglichenheit der Nordstaffel den Klassenerhalt als erstes und die
Qualifikation für das Finale als zweites Saisonziel ausruft“ und keinen klaren Favoriten ausmacht, bringt es Querums Trainer Oliver Janeczko auf den Punkt: „Favoriten in unserer Staffel
sind BSC Herne, BB Berlin, SV Dauelsen und wir, der SV Querum. Aber alle Mannschaften sind immer für Überraschungen gut. Es ist die 1. Bundesliga.“
Bundesligafinale Wiesbaden: Erneuter Triumph der BSG Ebersberg
24.02.2024
Die BSG Ebersberg bleibt das Maß der Dinge in der Bundesliga Bogen: Der Titelverteidiger in der Besetzung Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller gewann das Bundesligafinale in
Wiesbaden vor 680 begeisterten Zuschauern 7:3 (59-59, 60-58, 59-55, 56-58, 58-57) gegen Sherwood BSC Herne. Für Ebersberg war es der vierte Titel bei den vergangenen fünf Auflagen. Bronze ging an
die SGi Welzheim nach einem 7:1 (58-57, 57-57, 57-56, 57-56) gegen den SV Querum.
Foto: Eckhard Frerichs / Ein gewohntes Bild in Wiesbaden: Zum vierten Mal siegten Michelle Kroppen, Trainer Andreas Blaschke, Maximilian Weckmüller und Elisa Tartler mit der BSG Ebersberg.
Goldmatch: Ebersberg zum Vierten
Erstmals seit 2018 stand wieder ein Team der Bundesliga Nord im Goldfinale und war der Herausforderer für den Titelverteidiger: Sherwood BSC Herne gegen BSG Ebersberg oder Tim Großmann, Lukas
Winkelmeyer und Mathias Kramer gegen Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller lautete das letzte Duell des Tages. Und das Match begann hochklassig, Ebersberg legte 59 Ringe
vor, Sherwood zog gleich. Und es ging so weiter: Der Titelverteidiger, der im Goldfinale die Reihenfolge änderte und Welt- und Europameisterin Kroppen als finalen Schützen aufstellte, legte
perfekte 60 Ringe vor und übte Druck auf den Kontrahenten aus, der mit zwei Neunern bei den sechs Pfeilen dieses Mal nicht egalisieren konnte. Der Rückstand zeigte Wirkung, Großmann begann
die dritte Passe mit einer Acht, sodass Sherwood nach drei Pfeilen mit 28-30 hinten lag. Eine weitere Acht von Großmann war gleichbedeutend mit dem Verlust der dritten Passe, denn das
Ebersberger Trio blieb nahezu perfekt und erarbeitete sich beim Stand von 5:1 „Match-Passen“. Aber Sherwood mit dem bärenstarken 20-jährigen Kramer wehrte sich und verkürzte nach einem 58-56
auf 3:5. Aber zu mehr langte es nicht: Sherwood legte „nur“ 28 Ringe vor, Ebersberg konterte mit 30. Und auch die 29 Ringe der Schützen aus Nordrhein-Westfalen machten das Ebersberger Trio
nicht nervös: Kroppen war es vorbehalten, mit einer Neun das Match zu beenden. Anschließend gab es mittlerweile bekannte Bilder: Eine lila-weiße Jubeltraube der drei Erfolgsschützen mit
Trainer Andreas Blaschke, die sich über den vierten Titel bei den vergangenen fünf Auflagen freuten. „Wir sind happy, dass es für uns wieder gelangt hat. Ich glaube, wir haben ein paar 60-er
geschossen“, meinte Tartler, und Kroppen machte gleich eine Kampfansage: „Wir haben jetzt zum zweiten Mal zweimal in Folge gewonnen, und nächstes Jahr wollen wir das Tripple holen. Wir haben
sehr gut zusammengearbeitet und das ist der Lohn.“ So sah es auch Trainer Andreas Blaschke: „Ich bin superstolz auf mein Team. Es war kein einfacher Wettkampf, aber sie haben sehr gut
zugehört und super gearbeitet.“ Und auch die im Finale unterlegenen Herner waren nicht betrübt. Bundesliga-Debütant Mathias Kramer meinte: „Das Finale war sehr atemberaubend, die Präsentation
ist toll und die Kulisse phantastisch. Ich bin locker reingegangen, weil ich wusste, was wir schießen können, und das haben wir auch gezeigt. Nächstes Jahr wollen wir Gold holen.“
Bronzematch: Nach Silber 2023 nun Bronze 2024
Der Nord-Vize SV Querum traf auf den Süd-Dritten SGi Welzheim. Beide Teams waren in ihren Halbfinals dicht am Goldfinale dran, und so stellte sich die Frage, welches Trio besser mit der
Enttäuschung umging. Der Verlauf zeigte: die Welzheimer. Zwar schossen Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Florian Floto stabiler als am Ende des Halbfinals, doch der lange Tag hatte dem ältesten
Team der Konkurrenz Kraft gekostet und damit vielleicht auch die entscheidenden Körner, um die Pfeile noch präziser ins Zentrum zu setzen. Mit 58-57 gewannen die Welzheimer Durchgang eins,
dabei ging vor allem Jonathan Vetter wie bereits den gesamten Tag über, mit starken Leistungen und zwei Zehnern voran. Nach einem Unentschieden in Satz zwei (57-57), waren die 26 Ringe der
Querumer bei den ersten drei Pfeilen zu wenig, um das Match ausgeglichen zu gestalten. Sven Herzig, Jonathan Vetter und Jeff Henckels ließen sich die Chance auf abermaliges Edelmetall nicht
nehmen und jubelten nach dem 7:1 (58-57, 57-57, 57-56, 57-56) über den Gewinn der Bronzemedaille.
Halbfinals: Ebersberg & Sherwood Herne setzen sich durch
In den Halbfinals gab es ein reines Süd- und ein reines Nord-Duell: Zunächst trafen die BSG Ebersberg und die SGi Welzheim aufeinander, und damit kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen
Goldfinals. Damals setzte sich Ebersberg souverän 6:0 durch – dieses Mal sollte es nicht so deutlich werden. Denn der Titelverteidiger trat nicht so stabil auf, wie er es kann: Max Weckmüller
schoss in der ersten Passe eine Acht, die jedoch keine Auswirkung hatte, da auch Jeff Henckels das Gold verfehlte und damit die Chance auf die Führung vergab. In der Folge schenkten sich beide
Teams nichts und trennten sich zweimal Unentschieden (58-58, 56-56), sodass es mit 4:2 für Ebersberg in die vierte Passe ging. Nach jeweils drei Pfeilen lautete es 29:29, dann sorgten drei Neuner
auf Welzheimer Seite für die Vorentscheidung zugunsten der Ebersberger. Tartler in die Zehn, Kroppen in die Neun, Weckmüller in die Neun – das Goldfinale war erneut für die Bayern gebucht.
Das zweite Halbfinale bestritten der SV Querum und Sherwood BSC Herne und damit die Nummer zwei und eins aus dem Norden. Querum hatte sich bereits in der Gruppenphase als enorm stabil und
souverän gezeigt und untermauerte dies auch im ersten Satz: Fünf Zehner und eine Neun sorgten für den klaren Sieg in der ersten Passe. Und Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Florian Floto –
Letzterer war mit 35 Jahren der „Jungspund“ im Team – waren auch in der Folge nicht zu bezwingen, zumal Tim Großmann, Lukas Winkelmeyer und Mathias Kramer auch im zweiten Satz zu viele Ringe
liegen ließen. Aber die Herner wollten sich nicht so geschlagen geben und zeigten in der dritten Passe ihre Qualitäten, die sie zum Nordtitel geführt hatten: Der perfekten 60 konnten die Querumer
nichts entgegensetzen. Und das zeigte Wirkung: Sherwood blieb weiterhin stark (58), die Routiniers zeigten Nerven (54). Somit musste zwischen den beiden niedersächsischen Kontrahenten ein finaler
fünfter Satz entscheiden. Und dieser war quasi mit dem ersten Pfeil vorbei, denn Keib setzte seinen Pfeil in die Sechs. Und da auch seine Kollegen nur eine Acht und Neun lieferten, war es
eigentlich „Pflichtprogramm“ für die Sherwood-Schützen. Doch auch die schossen plötzlich zwei Achter, sodass Youngster Kramer eine Zehn schießen musste. Das tat er, sodass das Trio über die
erfolgreiche Aufholjagd, über das 6:4 nach 0:4-Rückstand jubelte
Foto: Eckhard Frerichs / Zeigte sein großes Talent: Mathias Kramer führte Shewood BSC Herne zur Silbermedaille.
Gruppe A: Ebersberg und Sherwood setzen sich durch
Titelverteidiger BSC Ebersberg und Nordmeister Sherwood BSC Herne galten als Favoriten in der Gruppe A. Und Ebersberg - in der Besetzung Elisa Tartler, Michelle Kroppen und Maximilian Weckmüller
– war vom ersten Pfeil an voll da und setzte sich souverän in den Matches gegen BSC BB Berlin (6:0), TS 1861 Bayreuth (7:1) und Sherwood (6:0) durch. Dabei überzeugte das Nationalkader-Trio durch
die Bank, u.a. gelangen drei perfekte 60er Passen. Dramatisch ging es um den zweiten Platz zu: Sherwood und Bayreuth trennten sich im ersten Match 5:5 und sollten am Ende der Gruppenphase
nochmals aufeinandertreffen. Denn beide Teams siegten jeweils 6:4 gegen Berlin und verloren hoch gegen die Ebersberger. So kam es, dass beide Teams drei Zähler und -vier Satzpunkte aufwiesen,
sodass es zu einem Stechen zwischen beiden Teams kam. Und in diesem behielt das Nordteam mit 29-27 die Oberhand.
Gruppe B: Querum souverän zum Gruppensieg, Welzheim Zweiter
Eigentlich stellte sich nur die Frage: Welcher Klub zieht neben Südmeister FSG Tacherting noch ins Halbfinale ein. Doch es kam ganz anders. Zwar siegten die Bayern souverän im Auftaktmatch 7:1
gegen den SV Dauelsen, doch dann mussten sich Katharina Bauer, Felix und Moritz Wieser zunächst der SGi Welzheim 4:6 geschlagen geben und kamen auch gegen den SV Querum nicht über ein 5:5 hinaus.
Da die Querumer zuvor sichere Erfolge gegen Welzheim und Dauelsen eingefahren hatten, zogen die Niedersachsen als Nummer eins in das Halbfinale, gefolgt von den Welzheimern, die im entscheidenden
Match gegen Dauelsen die Nerven behielten und aus einem 0:2 einen 6:2-Sieg machten.
Bundesligafinale Wiesbaden: Die letzten Fakten & Zahlen
22.02.2024
Rien ne va plus – nichts geht mehr! Während am Freitag die Aufbauarbeiten für das Bundesligafinale am 24. Februar in Wiesbaden beginnen, werden sich die acht Finalteams auf die Anreise begeben.
Was die Teams und Zuschauer in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit erwartet – anbei die letzten Zahlen und Fakten zum ersten Bogen-Spektakel in diesem Jahr. Tickets gibt es an der
Tageskasse.
Foto: Eckhard Frerichs / Am Samstag ist es wieder so weit: Dann schießen die besten acht Teams Deutschlands um den Meisterspiegel beim Bundesligafinale Bogen in Wiesbaden.
Teams: Sieben der acht teilnehmenden Teams kamen bereits in den Genuss, den Meisterspiegel in Empfang zu nehmen. Lediglich die TS 1861 Bayreuth konnte noch nie die Bundesliga
gewinnen. In folgenden Vorrundengruppen wurden die vier Nord- und Südteams je nach Platzierung eingruppiert: Gruppe A: Sherwood BSC Herne (Nord-1.), BSG Ebersberg (Süd-2.), BSC BB Berlin (Nord-3.), TS 1861 Bayreuth (Süd-4.) Gruppe B: FSG Tacherting (Süd-1.), SV Querum (Nord-2.), SGi Welzheim (Süd-3.), SV Dauelsen (Nord-4.)
Top-Stars: Natürlich sind in Wiesbaden zahlreiche deutsche Bogen-Stars am Start, die zuletzt bei WM und EM für Furore sorgten. Als erstes sind die Welt- und
Europameisterinnen im Team, Michelle Kroppen (BSG Ebersberg) und Katharina Bauer (FSG Tacherting), zu nennen, die damals auch im Einzel bzw. Mixed zu glänzen wussten. Und natürlich auch
Florian Unruh (SV Dauelsen), der bei den European Games Gold, Vize-Europameister wurde an der Seite von Kroppen Mixed-Silber in München und Berlin holte. Weitere Kaderschützen sind in den
Teams vertreten und versprechen hochklassigen Bogensport.
Programmheft: Natürlich gibt es auch ein kompaktes und informatives Programmheft zum
Bundesligafinale Bogen. Dieses ist rein digital und enthält die wichtigsten Informationen zum ersten Höhepunkt in der Hallensaison.
Foto: Eckhard Frerichs / Bei EM und WM mega-erfolgreich Seite an Seite, in Wiesbaden Gegnerinnen: Michelle Kroppen (BSG Ebersberg) und Katharina Bauer (FSG Tacherting).
Prominenz: Das Bundesligafinale in Wiesbaden ist auch bei der sportpolitischen Prominenz dick im Kalender angestrichen: Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ist seit Jahren
Stammgast, ebenso wie der neue hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung. Neu dabei ist Dr. Sonja Optendrenk, Staatssekretärin im Familien-, Gesundheits- und Sportministerium des Landes
Hessen. Alle werden von DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels in Empfang genommen, der natürlich auch vor Ort ist.
Sportdeutschland.TV: Mittlerweile ist es fest etabliert, dass das Bundesligafinale aus Wiesbaden mit professioneller Kameratechnik live und kostenlos gestreamt wird. So auch
dieses Mal, wenn es ab 13.30 Uhr Bilder auf Sportdeutschland.TV zu sehen gibt. Ab 14.00 Uhr fliegen die ersten Wettkampfpfeile der Gruppenphase, um 16.30 Uhr startet das erste Halbfinale, um 18.05 Uhr wird um den Titel
gekämpft.
Statistik I: Gemeinsame Rekordsieger bei den bisherigen 25 Auflagen sind der BSC BB Berlin und die SGi Welzheim mit je fünf Siegen, gefolgt von der FSG Tacherting. Der Südmeister
könnte mit einem Sieg beim diesjährigen Bundesligafinale ebenfalls auf fünf Titel kommen. Titelverteidiger BSG Ebersberg räumte in den vergangenen Jahren mächtig ab, bei drei der letzten vier
Auflagen siegte das Team von Trainer Andreas Blaschke. Überhaupt der Süden: Nachdem lange Zeit der Norden dominiert hatte – 2011 bis 2018 kam der Sieger stets aus dem Norden – ist durch den Sieg
Ebersbergs im vergangenen Jahr das Pendel gekippt. Die Nordklubs konnten zwölf Mal den Spiegel gewinnen, der Süden siegte 13. Mal.
Statistik II: Drei Gründungsmitglieder der Bundesliga Bogen, der BSC BB Berlin, die SGi Welzheim und der SV Querum, gingen 1997 zum Startschuss an die Schießlinie und sind auch
27 Jahre später beim Bundesligafinale in Wiesbaden dabei. Berlin und Welzheim sind die „Dauerbrenner“, waren bei jeder der 26 Erstligasaisons (2020/21 wegen Corona ausgefallen) am Start und
schafften immer den Sprung in das Bundesligafinale.
Statistik III: Unruh, immer wieder Unruh. Florian Unruh (SV Dauelsen) führt auch in der Saison 2023/24 das Ranking der besten Schützen in der Vorrunde an. 9,82 Ringe erzielte er
pro Pfeil! Dicht dahinter liegen Erstliga-Debütant Mathias Kramer (Sherwood BSC Herne) mit 9,79 Ringen und Michelle Kroppen (BSG Ebersberg) mit 9,78 Ringen. Und auch bei Katharina Bauer sowie
Moritz Wieser (beide FSG Tacherting) ist bei einem Schnitt von 9,71 Ringen die Zehner-Wahrscheinlichkeit sehr hoch.
Technik: Bevor die Pfeile fliegen können, ist eine Menge Vorarbeit zu leisten. So werden 120 Meter Teppich verlegt, bewegen zehn Techniker in über 120 Arbeitsstunden sieben
Tonnen Technik, installieren 70m Traversen und über 90 Lampen, wird eine professionelle Bildregie mit zehn Kameras und knapp sechs Kilometer Kabel aufgebaut.
Helfer: Ohne sie geht es nicht! Die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die in den verschiedensten Bereichen tätig sind, damit das Bundesligafinale reibungslos über die Bühne
läuft. 41 Volunteers aus den fünf Vereinen SV Burgfalken Wiesbaden, TSV Schlangenbad-Georgenborn, 1. UTK BSC Oberauroff, SV Aarfalke Taunusstein-Wehen 1952 und SV Wiesbaden-Igstadt stellen ihre
Arbeitskraft in den Dienst der Veranstaltung.
Try Archery: Es sieht so leicht aus, wenn ein Pfeil nach dem anderen im Gold, also im Zentrum der Scheibe, landet. Wie schwierig es ist, in schöner Regelmäßigkeit die Pfeile in
der Zehn zu versenken, kann jeder Besucher des Bundesligafinals selber ausprobieren: Am „Try Archery“-Stand im Untergeschoss (hinter der Kopftribüne) kann jeder sein Können zeigen. Und vielleicht
ist ja ein großes Talent dabei, das beim nächsten Bundesligafinale dann nicht am Stand, sondern an der Schießlinie steht…
EM Essen 2024: Natürlich wirft auch DAS Bogensport-Highlight des Jahres 2024, die Bogensport-Europameisterschaft in Essen (5. bis 12. Mai), seine Schatten voraus. Beim Bundesligafinale gibt es via Werbebande, Video und kleinem Gewinnspiel erste Hinweise auf das
Top-Event, bei dem es neben Medaillen auch um Quotenplätze für Paris 2024 zu gewinnen gibt. Natürlich werden zahlreiche Athleten auf dem Wiesbadener Teppich auch in Essen – dann outdoor und auf
Rasen bzw. Podest – an den Start gehen.
Bundesligafinale Wiesbaden: "Es geht immer sehr eng zu!"
20.02.2024
Nur noch wenige Tage, dann findet das zweite Bundesligafinale des Jahres statt. Dann in Wiesbaden, dann am 24. Februar im Bogensport. Mit Elisa Tartler (BSG Ebersberg) und Mathias Kramer
(Sherwood BSC Herne) standen zwei Top-Athleten kurz vorher Rede und Antwort. Tickets für das Finale gibt es unter www.universe.com
Foto: Eckhard Frerichs / Elisa Tartler strebt mit ihrem Verein BSG Ebersberg die Titelverteidigung an.
Ihr habt als Erster (Herne) bzw. Zweiter (Ebersberg) die Vorrunde beendet. Zufrieden?
Tartler: „In der Vorrunde geht es aus unserer Sicht hauptsächlich darum, sich erstmal nur für das Finale zu qualifizieren und hoffentlich eine gute Gruppe zu bekommen. Wir sind nicht mit
Tacherting in der Gruppe, also ist ein kleines Ziel schon einmal erreicht.“
Kramer: „Ja, wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung.“
Wie beurteilt ihr eure eigene Leistung von 9,79 (Kramer) bzw. 9,60 (Tartler) Ringen pro Pfeil?
Tartler: „Anfang der Saison hatte ich ein paar Schwierigkeiten rein zu finden. Ich konnte mich aber jeden Wettkampftag steigern, und das freut mich und lässt mich zuversichtlich Richtung
Finale blicken.“
Kramer: „Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden für mein erstes Jahr Bundesliga.“
Mathias, du schießt deine erste Bundesligasaison. Warum hat es bis jetzt gedauert, dass du 1. Bundesliga schießt?
Kramer: „Es hat sich vorher nicht ergeben mit einem Verein. Und da ich erst seit zweieinhalb Jahren im Bundeskader bin, waren meine Leistungen auch nicht so hoch.“
Foto: Hannes Wendt / Mathias Kramer (ganz rechts) und Sherwood BSC Herne qualifizierten sich als Nordmeister für das Bundesligafinale.
Elisa, beschreib doch Bundesliga-Debütant Mathias einmal, was ihn beim Bundesligafinale in Wiesbaden erwartet?
Tartler: „Ihn erwartet eine geile Stimmung im Hexenkessel, Nervenkitzel pur und einfach ganz viel Spaß!“
Ihr bekommt es in der Gruppe im direkten Duell miteinander zu tun. Kann man sich eigentlich im Bogensport auf einen Gegner vorbereiten und eine Taktik zurechtlegen?
Tartler: „Da wir die Nordliga immer nur einmal im Jahr sehen, ist es schwierig, sich individuelle Taktiken zurechtzulegen. Unsere Herangehensweise wird sein, als Team aufzutreten und
gute Schüsse zu machen. Vertrauen in sich selbst und in sein Team sind dabei ganz besonders wichtig.“
Kramer: „Wir haben keine spezielle Taktik. Wir lassen es einfach auf uns zukommen.“
Mathias, der Süden hat die vergangenen vier Bundesligafinals gewonnen. Warum ändert sich das am 24. Februar?
Kramer: „Das kann man so genau nicht sagen. Alle, die im Bundesligafinale schießen, können gewinnen. Deswegen sind alle Karten offen.“
Elisa, ihr seid Titelverteidiger und könnt den vierten Titel gewinnen. Was kann euch davon abbringen?
Tartler: „Es geht immer sehr eng zu. Ein bisschen Glück muss da manchmal auch dabei sein. Wir sind zwar gut aufgestellt, aber sicher ist im Bundesligafinale nie etwas.“
Wer steht am Ende auf dem Treppchen?
Tartler: „Schwer vorherzusagen. Ich hoffe natürlich auf Ebersberg ganz oben und einen großen Südligaanteil auf dem Rest des Treppchens.“
Kramer: „Das werden wir am Samstagabend dann sehen. Ich würde mich über den BSC Herne Sherwood sehr freuen, wenn wir ganz oben stehen.“
Trailer anschauen und teilen! Tickets sichern unter www.universe.com! Der DSB freut sich auf Ihr Kommen!
mehr erfahren?
https://www.instagram.com/p/C3a5cSzszBi/
Bundesliga
Bundesligafinale Bogen: Top-Stars & live bei Sportdeutschland.TV
16.02.2024
Wenn am Samstag, 24. Februar, die acht besten Bogenteams Deutschlands im Bundesligafinale in Wiesbaden um den Titel schießen, dann sind Welt- und Europameister, Medaillengewinner bei Olympischen
Spielen und Olympiateilnehmer dabei. Tickets für das Spektakel, das live bei Sportdeutschland.TV gestreamt wird, gibt es unter www.universe.com
Foto: Gabor Krieg / Bei der EM 2022 und der WM 2023 gewannen Florian Unruh und Michelle Kroppen jeweils Silber im Mixed. Beim Bundesligafinale sind sie Gegner.
Zwei Weltmeisterinnen werden am 24. Februar zu bewundern sein: Michelle Kroppen und Katharina Bauer gewannen im Vorjahr an der Seite von Charline Schwarz sensationell den WM-Titel mit dem
olympischen Bogen auf 70 Meter. Neben der Goldmedaille gab es den ersehnten Team-Quotenplatz für Paris 2024. 2022 hatte das Frauen-Trio bereits den EM-Titel in München gewonnen, in diesem
Jahr streben die Erfolgs-Frauen den „Hattrick“ bei der Heim-EM in Essen (5. bis 12. Mai) an. Während sie bei den internationalen Top-Events Seite an Seite für den Sieg kämpfen, geht es beim
Bundesligafinale gegeneinander: Bauer schießt für die FSG Tacherting, Kroppen für die BSG Ebersberg – die beiden Südvereine sind erneut die Top-Favoriten auf den Titel in Wiesbaden und
teilten sich in den vergangenen Jahren die Meisterspiegel (Tacherting 2022, Ebersberg 2019, 2020, 2023).
Aber natürlich hat nicht nur der Süden Hochkaräter zu bieten, auch der Norden ist stark besetzt. Allen voran ist Florian Unruh vom SV Dauelsen zu nennen. Der Olympia-Fünfte von Tokio ist seit
Jahren der beste deutsche Bogenschütze, zweifacher Vize-Europameister 2022 (Einzel und im Mixed) sowie Vize-Weltmeister 2023 im Mixed an der Seite von Kroppen. Zudem zeigte er auch im Bereich
Feldbogen seine Qualitäten mit den Titeln bei World Games, Welt- und Europameisterschaften. Und in der Halle auf 18m ist Unruh ebenfalls eine Klasse für sich, mit 9,82 Ringen pro Pfeil war er
wieder einmal der beste Akteur der gesamten Vorrunde.
Knapp dahinter platzierte sich mit Mathias Kramer (Sherwood BSC Herne) ein Bundesliga-Neuling. Denn Kramer wechselte zu Saisonbeginn nach Herne und schoss so, als wenn er schon jahrelang dabei
wäre: 9,79 Ringe pro Pfeil zauberte der Bronzemedaillengewinner der Junioren-WM 2023 auf die Scheibe.
Foto: World Archery / Im vergangenen Jahr jubelte Mathias Kramer über Bronze bei der Junioren-WM. Wie fällt die Gefühlslage beim Bundesligafinale aus?
Interessierte, die - aus welchem Grund auch immer - nicht live vor Ort sein können, müssen nicht auf Livebilder verzichten. Wie in den vergangenen Jahren wird die Entscheidung live bei Sportdeutschland.TV gestreamt, Benjamin Corts wird die
Wettkämpfe am Mikrofon als Kommentator begleiten.
Am 24. Februar fällt die Entscheidung: Dann kämpfen die acht besten deutschen Bogen-Teams im Bundesligafinale in Wiesbaden von 14.00 bis 18.15 Uhr um den Titel. Sechs von den Mannschaften waren
bereits im vergangenen Jahr dabei, aber auch die anderen zwei Teams sind keine Unbekannten, wie die Kurz-Beschreibung zeigt. Tickets für das Finale gibt es bei www.universe.com.
Foto: Eckhard Frerichs / Maximilian Weckmüller, Elisa Tartler und Michelle Kroppen (v.l.) von der BSG Ebersberg wollen den Bundesliga-Titel verteidigen.
Sherwood BSC Herne (Nord-1.): Keine Frage: Sherwood BSC Herne hat beim Bundesligafinale das Zeug, die Vorherrschaft von Tacherting und Ebersberg zu brechen. Der souveräne
Nordmeister (48:8-Punkte) kassierte im Verlauf der Vorrunde lediglich zwei Niederlagen und wies am Ende der 28 Matches einen Schnitt von 57,5 Ringen pro Passe auf. Einen großen Anteil an der
Spitzenposition hat dabei ein Neuzugang: Mathias Kramer, WM-Dritter der Junioren 2023, schoss sich gleich in seiner Premierensaison im Oberhaus ganz nach vorne und hatte am Ende einen Schnitt
von 9,79 Ringen pro Pfeil.
SV Querum (Nord-2.): Mit neuem Trainer und großer Routine stürmte der SV Querum auf Platz zwei im Norden. Oliver Janeczko übernahm die Verantwortung beim Traditionsverein,
setzte neue Impulse und traf damit den Nerv seiner Schützen. Denn mit Florian Floto, Thomas Hasenfuß und Heiko Keib haben die Niedersachsen ein ganz erfahrenes Trio an der Schießlinie, das
sich enorm stabil und ausgeglichen zeigte (Pfeilschnitt von 9,55 bis 9,64) und sehr souverän und vorzeitig die Qualifikation für das Bundesligafinale realisierte. Dort ist dem Meister von
2012 und 2013 einiges zuzutrauen.
BSC BB Berlin (Nord-3.): Die Zeiten mit den großen Namen Lisa Unruh und Elena Richter an der Schießlinie sind bei Rekordmeister Berlin vorbei. Unruh, die zweifache
Olympia-Medaillengewinnerin, ist dennoch dabei und gibt ihre große Erfahrung als Trainerin weiter. Und die ist definitiv gefragt, denn die Berliner setzen konsequent auf den Nachwuchs. Und der
ist bärenstark, vor allem Elina Idensen (9,63) und Clea Reisenweber (9,52) sind in der Lage, Zehner in Serie zu schießen und lassen das Team von der nächsten Bundesliga-Medaille träumen.
Foto: Eckhard Frerichs / Lukas Winkelmeyer wurde mit Sherwood BSC Herne souverän Nordmeister.
SV Dauelsen (Nord-4.): Im vergangenen Jahr verpasste der SV Dauelsen trotz des besten Vorrundenschützen Florian Unruh das Bundesligafinale. Das gleiche Szenario drohte auch für
2024, doch beim abschließenden Heimwettkampf holten die Schützen von Trainer Andreas Hehenberger vier Punkte auf Konkurrent Blankenfelde auf und zogen bei Punktgleichheit dank der minimal
besseren Satzdifferenz (-12:-16) in das Finale ein: „In nunmehr 26 Jahren als Ligatrainer kann ich mich nicht erinnern, jemals ein solches Herzschlagfinale um die Finalplätze erlebt zu haben“,
sagte der Trainer im Anschluss. Unruh war dabei wieder einmal der Beste im Norden und in der gesamten Vorrunde mit einem Pfeilschnitt von 9,82 Ringen.
FSG Tacherting (Süd-1.): Südmeister, 52:4-Punkte, 16 perfekte 60-er Passen, deutscher Rekord mit einem Passenschnitt von 58,10 Ringen! Der Auftritt der Tachertinger in der
Vorrunde war beeindruckend. Katharina Bauer und die Wieser-Brüder Felix und Moritz verloren nur ein einziges Mal (4:6 gegen Welzheim) beim ersten Vorrundenwettkampf, zudem gab es zwei
Unentschieden gegen Dauerrivale Ebersberg. Nach dem spektakulären 5:5 (59-59, 59-58, 60-60, 59-60, 58-58) im letzten Duell meinte Bauer: „Ich hoffe, wir können solch ein Match auch im Finale
zeigen.“
BSG Ebersberg (Süd-2.): Nach dem ersten Vorrundenwettkampf rangierte Titelverteidiger BSG Ebersberg mit 6:8-Punkten lediglich auf Platz fünf. Nach den drei verbliebenen
Wettkämpfen kamen lediglich vier Minuspunkte hinzu – und der souveräne Platz zwei. Der Grund ist einfach zu erklären: Michelle Kroppen war zum Auftakt nicht dabei, anschließend griff die World
Series Siegerin von Las Vegas erfolgreich zu Pfeil und Bogen und führte ihr Team mit Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller sicher ins Finale. Dort peilt der Titelverteidiger seinen vierten
Titelgewinn an – lediglich Tacherting konnte die bayerische Konkurrenz in den vergangenen Jahren einmal (2022) ausbremsen.
SGi Welzheim (Süd-3.): Auch bei der 26. Auflage des Bundesligafinals ist die SGi Welzheim dabei. Der letztjährige Vizemeister begann die Vorrunde sehr stark und fügte Tacherting
die einzige Niederlage bei. Dabei vertraut Trainerin Sandra Sachse auf ein eingespieltes Quartett, bestehend aus Jeff Henckels, Sven Herzig, Christian Weiss und Jonathan Vetter. Das ist an sehr
guten Tagen definitiv in der Lage, ganz vorne mitzuspielen und um den Titel bzw. die Medaillen zu schießen. Fünfmal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze ist die bisherige stolze Bilanz bei 25
Teilnahmen.
TS 1861 Bayreuth (Süd-4.): Mit einer hervorragenden Leistung sicherte sich die TS 1861 Bayreuth am vierten und letzten Vorrundenwettkampf den Einzug in das Bundesligafinale.
Dabei zeigten Jakob Hetz, Simon Kaufmann und Franziska Langhammer beeindruckende Leistungen und große Nervenstärke: Denn vor den letzten sieben Matches hieß es Punktgleichheit mit dem BC
Villingen-Schwenningen. Fünf Siege und nur zwei Niederlagen gegen Tacherting und Ebersberg ließen das Team von Trainer Mark Fichtner über die vierte Finalteilnahme jubeln. Und vielleicht wird es
ja etwas mit der ersten Medaille?!
Am vergangenen Wochenende ging die diesjährige Liga-Saison der Bogenschützen zu Ende. Hier gibt es einen Überblick über die Ergebnisse der Hessischen Mannschaften und den Ausgang der
hessischen Landesliga.
1. Bundesliga Nord
Enttäuschend endete die Saison für den einzigen hessischen Vertreter in der ersten Bogen-Bundesliga. Mit einer starken Leistung konnte sich der 1. UTK BSC Oberauroff zwar noch auf den vorletzten
Tabellenplatz kämpfen, den Abstieg damit aber leider nicht verhindern. Der Abstieg stand ohnehin schon vor dem letzten Wettkampftag am 10. Februar fest. Ebenfalls fest steht, dass die Nordhessen
in der kommenden Saison in der zweiten Bundesliga Süd unter anderem auf einen hessischen Aufsteiger aus der Regionalliga treffen.
In der Regionalliga West konnte sich der SV Böddiger den ersten Platz sichern und steigt sogar in die zweite Bundesliga Nord auf. Aufsteigen können die zwei Erstplatzierten der Regionalligen
Nord, Ost und West mit der höchsten auf eine Passe (6 Pfeile) bezogenen Durchschnittsringzahl aller geschossenen Sätze in der Ligasaison. Aufstiegsberechtigt sind damit der SV Meine (55,7 ⌀) und
der SV Böddiger (54,8 ⌀). So wird der SV Böddiger ab November 2024 in der zweiten Bundesliga Nord um Ringe kämpfen.
Der dritte Erstplatzierte aus den drei genannten Ligen ist die zweite Mannschaft des BSSC Olympia Berlin (54,3 ⌀). Diese hätte aber ohnehin nicht aufsteigen können, da die erste Mannschaft der
Berliner bereits in der zweit Bundesliga Nord antritt. [Korrektur 15.02.2024: In der ursprünglichen Fassung wurde als Kriterium für den Aufstieg die beste Satzdiefferenz genannt. Dies ist nicht korrekt und wurde korrigiert.]
Auch die drei übrigen hessischen Mannschaften in der Regionalliga West lieferten zufriedenstellende Ergebnisse. Der BSC Laufdorf aus dem Lahn-Dill-Kreis sicherte sich Platz zwei der Tabelle. Der
SV Arolsen kam auf Platz vier und der südhessische Pfeil- und Bogen-Club Bürstadt landete auf Rang fünf der Tabelle.
In der Recurve-Hessenliga konnte sich der SV Moischt mit eindrucksvollen 51:5 Punkten und einer Satz-Differenz von 118 Zähler als neuer hessischer Mannschaftsmeister durchsetzen. Bis zum letzten
Wettkampftag hatten sich die Marburger ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem BSC Oberauroff geliefert. Die Idsteiner ließen aber allein am letzten Wettkampftag 10 Punkte liegen und beendeten die Saison
mit 43:13 Punkten als Tabellenzweiter. Auf Rang drei der Tabelle landeten die Bogenschützen Frankfurt mit 33:23 Punkten und einer Satzdifferenz von 26 Zählern.
Der SV Moischt musste über die gesamte Saison nur eine Begegnung verloren geben. Am zweiten Wettkampftag unterlag er dem BSC Oberauroff. Die drei übrigen verlorenen Punkte vergaben die
Mittelhessen in unentschiedenen Wettkämpfen. Zwei Punkte nahm ihnen hier wiederum Oberauroff ab, das dritte Unentschieden erkämpfte sich am letzten Wettkampftag die Bogenschützen Grün-Weiß Kassel
vor heimischem Publikum.
Sowohl für den SV Moischt als auch für den BSC Oberauroff geht es jetzt um einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga West. Der Aufstiegswettkampf findet am 25. Februar im
nordrhein-westfälischen Schmallenberg statt. Dort treffen die Hessen auf die Verbandsmeister aus dem Rheinland und aus Westfalen.
In der Hessenliga Compound ging der Titel des Mannschaftsmeisters der Saison 2023/2024 an den Pfeil- und Bogen-Club Bürstadt. Die Südhessen beendeten die Saison mit 49:7 Punkten und einer
Satzdifferenz von 104 Zählern. Dabei mussten sie sich nur jeweils einmal den Bogenschützen Grün-Weiß Kassel und dem BSC Nidderau geschlagen geben. Drei Begegnungen der Bürstädter endeten
unentschieden.
Auf Platz zwei kam mit 46:10 Punkten und einer Satzdifferenz von 94 Zähler der BSC Nidderau. Die Compound-Mannschaft der BS GW Kassel erreichte mit 36:20 Punkten (Satzdifferenz: 42) Rang drei.
Bundesliga Bogen: Hochklassiger Sport in Süd und Nord
08.01.2024
Hochklassiger Bogensport in Süd und Nord, Spannung in Top-Duellen und die ersten zwei Teams, die sich vorzeitig für das Bundesligafinale am 24. Februar in Wiesbaden qualifiziert haben: Das dritte
von vier Vorrunden-Wochenenden in der Bundesliga Bogen lieferte erneut genügend Gesprächsstoff und Schlagzeilen. Tickets für das Bundesligafinale gibt es unter www.universe.com
Foto: Phillip Wendt / Der SV Querum trotzte den personellen Widrigkeiten und qualifizierte sich vorzeitig für das Bundesligafinale in Wiesbaden.
Norden: Herne und Querum sind schon „durch“
Fünf Siege und zwei Unentschieden für Sherwood BSC Herne. Vier Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage für den SV Querum. Die beiden führenden Vereine in der Nordliga waren auch am
dritten Wochenende bestens unterwegs und sicherten sich mit nunmehr 37:5- bzw. 32:10-Punkten die vorzeitige Qualifikation für das Bundesligafinale. Dabei war diese Ausbeute für die Querumer
alles andere als selbstverständlich, denn die Niedersachsen hatten große personelle Probleme: Trainer Oliver Janeczko konnte aus den unterschiedlichsten Gründen nicht auf Heiko Keib, Johanna
Heinzel, Luis Fletcher und Henrike Henzel zurückgreifen, sodass es das Trio Thomas Hasenfuß, Florian Floto und Alexander Thiel richten musste. Für Thiel war es der erste Einsatz über einen
kompletten Bundesligaspieltag, und er machte seine Sache an der Seite der Routiniers ausgezeichnet. Vor allem in den Spitzenduellen überzeugte die Formation den Trainer: „Das Auftreten nach
der Pause hat mich begeistert! Auch wenn wir das Match gegen BB Berlin noch knapp mit 4:6 verloren haben, hat die Mannschaft den 0:4-Rückstand gegen Blankenfelde mit 59er und 60er Passe in
ein 6:4 umgewandelt. Auch das letzte Match gegen den Spitzenreiter aus Herne, in dem wir nach einen langen Tag ohne Wechsel drei 59 Passen geschossen haben, konnte mit einem 5:5 positiv
abgeschlossen werden.“ Janeczko sieht „das abwechslungsreiche Training, die offene Kommunikation und viel Spaß miteinander“ als Gründe für die Stärke der Querumer, die auch am vierten und
letzten Vorrunden-Wochenende am 10. Februar in Verden nicht nachlassen wollen: „Unser Ziel ist auch dort ein mannschaftliches Auftreten und die Trainingseinheiten im Wettkampf umzusetzen.“
Herne und Querum sind „durch“, Berlin so gut wie. Demnach ist der vierte Finalplatz besonders umkämpft. Einen großen Schritt in Richtung Finale machte Gastgeber Blankenfelde, das sich mit
drei Siegen und zwei Unentschieden ein Vier-Punkte-Polster auf die Verfolger Dauelsen und Hamm erarbeitete. „Wir sind mit unserem aktuellen Tabellenplatz durchaus zufrieden. Auch weil wir am
Wettkampftag selbst mit gesundheitlichen Erschwernissen zu kämpfen hatten und dennoch überwiegend gute Ergebnisse erzielen konnten. Die Arena war vom Verein wie jedes Jahr wieder herausragend
eingerichtet worden und es war für alles gesorgt. James Stephens hat sich mal wieder als verlässlicher Eckpfeiler des Teams bewiesen und konsequent abgeliefert. Wir hoffen jetzt, dass wir
unsere Position stärken können“, resümierte Richard Schatursunov.
Süden: Vier Vereine kämpfen um drei Finalplätze
„Wer zwei Neuner schießt, verliert!“ So drastisch kommentierte Andreas Blaschke, Trainer von Titelverteidiger BSG Ebersberg, das Niveau der Spitzenduelle in der Südliga. Dabei machten die
Ebersberger mit sechs Siegen und einem Unentschieden gegen Dauer-Rivale FSG Tacherting einen Sprung in der Tabelle. Spektakulär verlief abermals die Partie Ebersberg vs. Tacherting. Und auch wenn
keinem Team eine 60-er Passe gelang, so verdeutlicht das 5:5 (59-59, 58-59, 58-58, 59-58, 59-59) die Aussage von Blaschke, der hinzufügte: „Das war ein sehr guter Wettkampf mit hochklassigen
Matches, die finalwürdig waren. Unsere Matches gegen Welzheim und Tacherting waren auf dem Niveau von den Medaillenmatches beim letzten Bundesligafinale.“ Dort ist Tacherting mit aktuell
39:3-Punkten und satten 13 Zählern Vorsprung auf Rang fünf quasi sicher dabei, dahinter ist ein Vierkampf zwischen Ebersberg (31:11), der SGI Welzheim (28:14), der TS 1861 Bayreuth und dem BC
Villingen-Schwenningen (beide 26:16) um die drei anderen Finaltickets entbrannt.
Foto: FSG Tacherting / Spitzenreiter FSG Tacherting (vorne) lieferte sich u.a. mit der SGI Welzheim ein packendes Duell.
Wer zwei Neuner schießt, verliert!
Andreas Blaschke, Trainer BSG Ebersberg
Dabei scheint vor allem zwischen den drei letztgenannten Teams alles möglich, wie die Ergebnisse vom Wochenende zeigten. Gastgeber Villingen-Schwenningen machte dabei mit zwei Siegen gegen die
direkten Konkurrenten (6:4 vs. Bayreuth & 6:2 vs. Welzheim) Boden gut, und auch Bayreuth schlug die Welzheimer (6:0). Bayreuths Trainer Mark Fichtner zog ein gemischtes Fazit: „Nahezu schon
typisch für uns war der holprige Start gegen Villingen-Schwenningen, und wir mussten uns dem direkten Konkurrenten um den Finalplatz geschlagen geben. Danach folgten zwei souveräne Siege und
gegen den PSV München kam endlich unser Nachwuchstalent Johannes Lang zu seinem Bundesliga-Debüt. Nicht zuletzt seiner Leistung haben wir hier ebenfalls den Sieg zu verdanken. Gegen die drei
Top-Teams waren die Matches hart und stets eng. Trotzdem konnte das Team das Match gegen Welzheim für sich entscheiden.“ Nicht nur Fichtner blickt nun voller Erwartung auf das letzte
Vorrunden-Wochenende am 10. Februar in Welzheim: „Wir erwarten gespannt den letzten Wettkampftag!“
Dies gilt auch für den „Rest“ der Liga. Das Trio PSV München (9:33), SG Freiburg (7:35) und BSC Schömberg (2:40) wird die zwei Abstiegsplätze unter sich ausmachen. Freiburg ließ dabei beim ersten
Sieg der Schömberger (6:4) zwei wichtige Punkte liegen.
Am 6. Januar findet der dritte von vier Vorrundenwettkämpfen der Bundesliga Bogen statt. Dementsprechend könnten in Mahlow und Villingen-Schwenningen die ersten Vorentscheidungen über die
Teilnahme am Bundesligafinale in Wiesbaden (24. Februar) fallen. Tickets dafür gibt es unter www.universe.com
Foto: Hannes Wendt / Peter Sach und der Blankenfelder BS 08 wollen im Heimwettkampf die Grundlage für die Finalteilnahme legen.
Norden: Blankenfelde will es wie letzte Saison machen
Drei Finaltickets scheinen im Norden bereits vergeben: Sherwood BSC Herne (25:3-Punkte), der SV Querum (22:6) und der BSC BB Berlin (20:8) haben sich bereits ein komfortables
Punktepolster auf die nachfolgenden Teams verschafft, die allesamt noch auf die Reise nach Wiesbaden hoffen, aber auch allesamt noch absteigen können. Vom Blankenfelder BS 08 auf Position
vier (11:17) bis zu Schlusslicht SV GutsMuths Jena (6:22) ist es sehr „eng“. Dementsprechend setzt Stefan Laux, Trainer der Blankenfelder, auf den Heimvorteil: „Wir gehen davon aus, dass
uns die Unterstützung von der Tribüne dabei helfen wird, beim Heimspiel die notwendigen Matchpunkte zu sammeln, um es dann beim abschließenden Wettkampftag in Verden in den eigenen Händen
zu haben, die Tickets für das Finale zu lösen. Im Vorjahr hat dies bei ähnlicher Ausgangslage so funktioniert.“ Dafür wurden Extraschichten geschoben, „das Training wurde im Vorfeld des
dritten Wettkampftages intensiviert“, so Laux, der optimistisch ist: „Wir haben es in der eigenen Hand, mit stabilen Schussleistungen beim Heimwettkampf den vierten Platz zu sichern.“
Süden: Fünf Teams kämpfen um vier Finalplätze
Den vierten Platz würde gerne auch der BC Villingen-Schwenningen einnehmen. Aktuell liegt der Gastgeber des dritten Süd-Wettkampfes mit 16:12-Punkten auf Rang fünf, hat jedoch nur zwei
Zähler Rückstand auf den TS 1861 Bayreuth und Titelverteidiger BSG Ebersberg (18:10). Die FSG Tacherting (26:2) und die SGi Welzheim (22:6) haben sich ein kleines „Polster“ gesichert.
Aufgrund der zu erwartenden Stärke des mit DSB-Nationalkadern gespickten Teams aus Ebersberg - Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller schießen für die Bayern – deutet
vieles darauf hin, dass es zwischen den Bayreuthern und den Gastgebern zu einem Zweikampf um Platz vier kommen wird. Ähnliches hatte Mark Fichtner, Trainer der Bayreuther, vor der Saison
prognostiziert: „Ebersberg und Tacherting sind für das Finale ja ohnehin fast gesetzt. Alle übrigen Vereine werden entsprechend ihr Bestes geben. Der Kampf um Platz drei und vier wird
sicher heiß werden. Aber genau das ist eben auch unser Ziel - Im Finale wieder dabei zu sein.“
Die drei anderen Vereine, der PSV München (7:21), die SG Freiburg (5:23) und der BSC Schömberg (0:28) machen wohl die beiden Absteiger unter sich aus, wobei vor allem das sieglose
Schlusslicht in Villingen-Schwenningen punkten muss, um nicht vorzeitig alle Chancen zu verlieren.