Lange haben die DSB-Männer auf diesen Moment gewartet, nun wollen und sollen sie diesen genießen: Am Sonntag, 26. Mai treffen sie um 3.40 Uhr deutscher Zeit im Goldfinale auf die
Superstars aus Korea: „Ich freue mich schon auf das Finale“, blickt Unruh voraus. Auf dem Weg in das Finale bezwang das Männer-Trio mit souveränen Siegen Spanien (6:2), Taiwan (6:0) und
Kanada (5:1). Damit zeigten die DSB-Schützen vor dem entscheidenden Last Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni), bei dem die deutschen Männer unbedingt einen der drei letzten
Team-Quotenplätze gewinnen wollen, dass die Qualität stimmt.
In den Einzel-Wettbewerben überzeugten vor allem Florian Unruh und Katharina Bauer: Unruh erreichte nach drei sehr starken Matches mit lediglich einem abgegebenen Punkt (6:0, 7:1, 6:0)
und acht Sätzen, die er mit 29 oder 30 Ringen abschloss, das Viertelfinale. Dort ging es gegen den koreanischen Top-Star Kim Woojin, gegen den der Fockbeker beim 0:6 (25-26, 27-29, 26-28)
chancenlos blieb, weil er an seine vorherigen Leistungen aufgrund geänderter äußerer Bedingungen nicht herankam: „Ich bin sehr zufrieden, auch wenn das letzte Match nicht so gut lief. Vor
dem letzten Match war nur leichter Wind, mit dem ich sehr zurechtkam, im Viertelfinale kam der Wind ziemlich böig und deutlich stärker von rechts. Damit kam ich leider in dem Moment nicht
gut klar und habe einige Fehlentscheidungen getroffen. Ein 8. Platz ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung!“, meinte er zu seinen Einzelauftritten und Platz acht.
Europameisterin Bauer lieferte ebenfalls ab, landete zwei 7:3-Siege mit hohen Satzergebnissen, um sich dann im Achtelfinale in einer Neuauflage des EM-Goldfinals der Spanierin Elia
Canales zu stellen. Und dieses Mal gewann die Gegnerin, Bauer unterlag 2:6 (28-30, 27-26, 28-29, 26-27) und belegte Platz neun. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, ich habe richtig
gut geschossen, auch weil es schwierige Windbedingungen waren. Leider ist mir im entscheidenden Moment der letzte Pfeil sprichwörtlich aus den Fingern gerutscht und ging in die tiefe
Sieben. Das ist ärgerlich, aber ich weiß, wo der Fehler lag. Das passiert mir einmal bei 1000 Pfeilen, und ich hoffe, das passiert mir so schnell nicht wieder. Insgesamt waren die
Ergebnisse richtig gut, daran möchte ich auf jeden Fall anknüpfen.“
Die anderen deutschen Schützen scheiterten frühzeitig: Michelle Kroppen konnte einen Sieg landen, ehe sie im 1/16-Finale der Vietnamesin Trieu mit 4:6 unterlag und 17. wurde. Charline
Schwarz, Elisa Tartler, Moritz Wieser und Jonathan Vetter mussten sich allesamt mit Platz 33 zufriedengeben, weil sie bereits in Runde eins das Aus ereilte.
Und auch im Mixed schieden die Europameister Bauer & Unruh früher aus als ihnen lieb war: Nach der Qualifikation hatte sich das DSB-Duo mit Rang vier eine gute Ausgangsposition
erarbeitet, konnte diese jedoch nicht in eine gute Platzierung ummünzen. Nach dem 2:6 (36-38, 39-36, 36-37, 36-38) und Rang neun musste dem Duo aus Vietnam zum Sieg gratuliert werden.
„Der Mixed-Wettkampf ist immer der knappste Wettkampf überhaupt. Da holt man keine Punkte, wenn ein Schütze Schwierigkeiten hat. Das hatte heute leider ich! Ich habe ein paar Mal den Wind
falsch eingeschätzt und ein paar Achter geschossen“, so Bauer.
Das deutsche Team in Korea
Sportler: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser
(Rosenheim), Jonathan Vetter (Deufringen)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimannn, Ralf Lewandowski